Trogbrücke Magdeburg / Hohenwarthe (Mittellandkanal)

Bundesland: Sachsen-Anhalt

Bei Magdeburg überquert der Mittellandkanal die Elbe in Form einer Trogbrücke. Diese stellt das östliche Ende des Kanals dar. Der Mittellandkanal selbst ist eine mehr als 325 Kilometer lange künstliche Wasserstrasse inmitten von Deutschland.

Trogbrücke Mittellandkanal bei Hohenwarthe (2020)
Trogbrücke Mittellandkanal bei Hohenwarthe (2020)

Der Kanal beginnt weit im Westen von Deutschland. Er erstreckt sich vom Dortmund-Ems-Kanal über Minden bis zur Schleuse Hohenwarthe östlich der Elbe bei Magdeburg.

Der Mittellandkanal, ein Jahrhundert-Projekt

Betrachtet man die Wasserroute (und angrenzenden Kanäle) etwas großzügiger, so kann man sagen: Hier ist eine Wasserverbindung vom Rhein bis zur Oder geschaffen worden.

Das ist eine große Ingenieursleistung, denn hier sind ja nicht nur die Kanäle und eine Reihe von Trogbrücken projektiert und gebaut worden, sondern auch eine Vielzahl von Schleusen, um die entsprechenden Höhenunterschiede auszugleichen.

Spaziergang auf der Trogbrücke

Starten Sie Ihre Besichtigungstour doch in Hohenwarte. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz (Parkplatz Trogbrücke) in der Nähe der Elbe (Abfahrt Lostau, dann durch Hohenwarte).

Von hier aus geht es nur ein paar Treppen hinauf, und schon sind Sie auf der Höhe des Mittellandkanals. Sie haben die Möglichkeit auf jeder Seite des Troges auf breiten Wegen zu spazieren.

Es bietet sich an, auf der südlichen Seite in östlicher Richtung zu starten (Richtung Elbe). Es kann sein, das in dieser luftigen Höhe Ausflugsschiffe vorbei kommen: ein ungewöhnlicher und faszinierender Anblick.

Bleiben Sie doch in Höhe der Elbe stehen. Von hier oben haben Sie Weitblicke in alle Richtungen. Sie können in Richtung Süden die Autobahnbrücke über die Elbe erkennen.

In Richtung Norden streift der Blick ein ganzes Stückchen die Elbe entlang, bevor sie in einem Bogen nach Osten aus dem den Blicken verschwindet. Im Hintergrund ist eine riesige Abraumhalde erkennbar. Das ist der Kalimandscharo, ein Salzberg des Kali-Werkes Zielitz.

Für die Rücktour bietet es sich an einmal abzusteigen, die Wiesen entlang zu laufen und auf der anderen Seite des Troges wieder hinauf zu steigen. In Höhe des Parkplatzes kann man dann wieder unter dem Trog hindurch zurück zum Ausgangspunkt laufen.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Umgebung

Fahren Sie doch nach Magdeburg. Hier lohnt es sich den Magdeburger Dom (13. Jahrhundert) zu besichtigen.

Etwas weiter Richtung Osten wartet ein Abstecher zur Burg Ziesar, eine der wenigen erhaltenen Bischofsresidenzen in Brandenburg.

Einige Kilometer weiter gibt es ein bekanntes Kloster: Kloster Lehnin. Diese gut erhaltene Anlage ist ein Bau des ersten märkischen Zisterzienserklosters welches von Markgraf Otto 1180 gegründet wurde.

Oder noch einige Kilometer Richtung Osten, kurz vor Potsdam warten Schloss Marquardt oder Schloss Paretz auf einen Besuch.

Bewertung

Ingenieursleistung:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Sehenswert:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Abwechslung:4 out of 5 stars (4,0 / 5)

Lage

Schloss Wustrau (Land Brandenburg)

Das Schloss Wustrau befindet sich ca. 40 km nordwestlich von Berlin. Hier begann Fontane seine Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Im benachbarten Gutshaus wurde zudem ein berühmter General des Königs Friedrich des Großen geboren.

Schloss Wustrau (Zieten-Schloss)
Zieten Schloss (2020)

Leider ist das Schloss Wustrau nur von außen zu besichtigen. Heute beherbergt es die Deutsche Richterakademie.

Theodor Fontane über Wustrau (1862)

Lage und Landschaft

Wuſtrau liegt an der Südſpitze des See’s. Der Boden iſt

fruchtbar und wo die Fruchtbarkeit aufhört, beginnt das Wu-

ſtrauſche Luch, eine Torfgegend, die an Ergiebigkeit mit den

Linummer Gräbereien wetteifert. Das eigentliche Dorf, ſaubere, von

Wohlſtand zeugende Bauerhäuſer, liegt etwas zurückgezogen vom

See; zwiſchen Dorf und See breitet ſich der Park aus, deſſen

Baumgruppen das etwas hoch gelegene Herrenhaus überragt. Dies

Schloß oder Herrenhaus gleicht auf ein Haar den adligen Wohn-

häuſern, wie ſie in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts

in Städten und Dörfern hier zu Lande gebaut wurden.


Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 4 und 5. In: Deutsches Textarchiv <http://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/23>, abgerufen am 17.05.2020.

Besitz und Ortschaften

Wuſtrau beſtand bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts

aus drei Rittergütern; nur eines derſelben gehörte den Zieten, die

beiden andern (altes Beſitzthum der Familien v. Lohe und v. Güh-

len) dem General-Feldmarſchall von Doſſow. Wann die Zieten in

den (theilweiſen) Beſitz von Wuſtrau gelangten, iſt nicht mehr

ſicher feſtzuſtellen. Eben ſo wenig kennt man das Stammgut der

Familie. In der Mark Brandenburg befinden ſich neun Ortſchaften,

die den Namen Zieten, wenn auch in abweichender Schreibart, führen.


Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <http://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/22>, abgerufen am 17.05.2020.

Ein schönes Plätzchen in der Nähe des Schlosses

Was für eine tolle Lage am Ruppiner See

Es stört nicht weiter, dass das Schloss nicht für Besucher geöffnet ist. In unmittelbarer Umgebung gibt es noch einiges zu entdecken.

Ein paar Schritte entfernt, wartet das Hotel/Restaurant Theodors direkt am Ruppiner See auf seine Gäste. Der schöne Platz davor lädt ein, einen Moment Pause zu machen und einzukehren oder einfach nur sein Picknick zu genießen.

Hotel/Restaurant Theodors in Wustrau
Hotel/Restaurant Theodors in Wustrau

Kirche, uralte Linde, und ältere Grabstellen

Wiederum ein paar Schritte landeinwärts gelangen Sie zur hübschen Kirche. Auf dem Friedhot hinter der Kirche steht eine uralte ausladende Linde, welche im Sommer Schatten und ein wenig Kühle spendet.

Gleich dahinter liegen etliche älteren Grabstellen. Unter einem riesigen Feldstein befindet sich das Grab des Landrats Friedrich-Emil Graf von Zieten (1765-1854). Dabei handelt es sich um den Sohn des Husarengenerals Hans Joachim von Zieten.

Hans Joachim von Zieten (1699-1786) war einer der berühmtesten Generäle der preußischen Geschichte und ein enger Vertrauter von König Friedrich dem Großen.

Husaren General Zieten
Hans Joachim von Zieten
Das Standbild des Husarengenerals Hans Joachim von Zieten befindet sich vor dem Brandenburg-Preußen-Museum in Wustrau. 


Brandenburg-Preußen Museum Wustrau

Ein paar Schritte weiter, können Sie in einem Museum in die brandenburgisch-preußische Geschichte eintauchen.

Das kleine Museum eines Privatmannes (Gesellschafter der Weberbank Berlin) hat einige Stücke aus der Geschichte Preußens zusammengetragen. Tolle Schautafeln mit Erklärungen zur Zeit, zu den damaligen bedeutenden Personen und Ereignissen lassen einen kleinen Rundgang von ca. 1 Stunde wie im Fluge vergehen.

Gehen Sie ruhig hinein. So trocken ist die Geschichte der Preußen nicht.

Weitere Ausflugsmöglichkeiten in der Umgebung des Schloss Wustrau

Nur ein paar Kilometer weiter südlich liegt bei Fehrbellin die Siegessäule Hakenberg. Diese stammt aus dem Jahr 1875 und erinnert an die Schlacht bei Fehrbellin, wo der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm am 18. Juni 1675 gegen die Schweden siegte.

Oder fahren Sie zum Schloss Ribbeck ca. 40 km südlich. Hier können Sie ein schönes altes Rittergut besichtigen.

Noch etwas weiter südlich lohnt es sich das Schloss Paretz (bei Potsdam) oder das Schloss Marquardt (bei Potsdam) zu besuchen.

Bewertung

Natur:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Geschichte:3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)
Abwechslung:4 out of 5 stars (4,0 / 5)

Lage