Potsdam Neuer Garten

Bundesland: Land Brandenburg

Der Neue Garten in Potsdam ist ein kleiner Park, der den Heiligen See umgibt. Er wurde bereits Ende des 18.Jahrhunderts angelegt.

Bekannte Bauwerke sind das Schloss Cecilienhof, das Marmorpalais, das Grüne Haus und die Gotische Bibliothek.


Der Neue Garten liegt nördlich vom Potsdamer Stadtzentrum. Es ist ein Park, der zum Spazieren Gehen und Bummeln einlädt. Hier wird von allem etwas geboten. Schöne Natur verbunden mit Parkanlagen und Blumenrabatten zeigen sich entlang der westlichen und nördlichen Seite des Heiligen Sees.

Unterschiedlichste Gebäude aus mehreren Jahrhunderten geben Einblick in Stadtgeschichte aber auch einen Rückblick in die Zeit, als in Potsdam noch Könige und Ihr Gefolge regierten und residierten.

Potsdam Neuer Garten – Auszug aus einem Reiseführer von 1850

Reiseführer Potsdam 1850
Cosmar, Alexander:
Neuester und vollständigster Wegweiser durch Berlin für Fremde und Einheimische: Im Anhange: d. neueste, alphabet. geordnete Wegweiser Potsdam u. seine Umgebungen

Quelle: Münchener Digitalisierungszentrum

Rechte: http://rightsstatements.org/page/NoC-NC/1.0/?language=de

Das Marmorpalais als Residenz des Königs

Das Marmorpalais beispielsweise war ein Sommerschloss des Königs Friedrich Wilhelm II. von Preußen. Es wurde im frühklassizistischen Stil zwischen 1787 und 1797 erbaut.

Potsdam Neuer Garten Marmorpalais
Marmorpalais (2020)

Namhafte Architekten dieser Zeit wirkten mit: Michael Philipp Boumann, Carl Gotthart Langhans und Carl von Gontard.

Wunderschöner Park aus dem 18. Jahrhundert

Der umgebende Park wurde als englischer Park ebenfalls Ende des 18. Jahrhunderts angelegt. Die Vielzahl verschiedener Parkelemente wird Sie beeindrucken: der Weg am Wasser entlang, die gestaltete Allee, ein kleiner Hügel mit herrlichem Ausblick.

Ausschnitt aus dem Potsdamer Stadtplan von 1808
Der Plan ist nicht eingenordet.
Neuer Garten mit Marmorpalais (mittig) und Grünes Haus (rechts).

Quelle: Potsdam Museum (Museum Digital)

© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte & Michael Lüder ; Licence: CC BY-NC-SA

Was gibt es nicht alles zu bestaunen:

  • das Marmorpalais (linker roter Kreis)
  • den Schlossgarten des Marmorpalais
  • die Orangerie
  • die Pyramide, die als Eiskeller diente
  • das grüne Haus (rechter roter Kreis)
  • das rote Haus
  • das Schloss Cecilienhof
  • die alte Meierei mit Gastronomie
  • die Muschelgrotte
  • den Weg entlang der Havel am nördlichen Ende des Neuen Gartens
  • die Glienicker Brücke unweit des nördlichen Eingangs
  • die Gotische Bibliothek im südlichen Teil des Gartens

Für Abwechslung ist gesorgt.


Im Sommer herrscht im nördlichen Teil des Sees meist reger Badebetrieb. Hier gilt es einen Ausgleich für die unterschiedlichen Interessen zu finden.

Auf der einen Seite die Schlösserstiftung, welche die Anlagen betreiben und erhalten will. Auf der anderen Seite die Badegäste, die eine Erfrischung im See nehmen möchten.

Aber auch viele Jugendliche wollen hier Ihren Spaß haben und nutzen die schöne Location gern als Treffpunkt.

Das grüne Haus als Dienstsitz des Garten- und Landschaftsarchitekten Lenné

Das Grüne Haus befindet sich am nördlichen Ende des Heiligen Sees. Es war eines der ersten Bauten im neuen Garten Ende des 18. Jahrhunderts. Hier hatte der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné Anfang des 19. Jahrhunderts seine Dienstwohnung.

Grünes Haus im Neuen Garten
Grünes Haus (2011)


Das Schloss Cecilienhof schrieb Geschichte


Im Schloss Cecilienhof fand im Sommer 1945 die Potsdamer Konferenz statt. Die drei Staatschefs der USA, der Sowjetunion und Großbritanniens trafen sich hier, um die Nachkriegsordnung für Deutschland zu besprechen.

Tipp: Schauen Sie sich doch die interessante Ausstellung hierzu an.

Spaziergang

Von der Stadt Potsdam kommend haben Sie mehrere Möglichkeiten in den Neuen Garten zu gelangen.

Startpunkt 1: Eingang an der Gotischen Bibliothek

Starten Sie am südlichen Ende des Neuen Gartens. Hier steht die Gotische Bibliothek.

Dem Ufer des Heiligen Sees immer linker Hand folgend, treffen Sie nach etwa 400 m in nördlicher Richtung auf die Hauptallee „Am Neuen Garten“.

Weiter geht es dann am Marmorpalais und der Pyramide vorbei zum Grünen Haus am Ende des Heiligen Sees (auch im Winter empfehlenswert).

Startpunkt 2: Haupteingang zum Neuen Garten

Eingang an der Kreuzung „Alleestraße“/“Am Neuen Garten“. Hier befindet sich der Haupteingang des Neuen Garten. Folgen Sie der Hauptallee “ Am Neuen Garten“ bis Sie das Marmorpalais erreichen.

Kurz vorher liegt linker Hand die sehenswerte Orangerie des Neuen Gartens.


Weiter in nördlicher Richtung befinden sich die Pyramide, Schloss Cecilienhof und das Grüne Haus am Heiligen See.

Rundgang abschließen

Den Rundgang können Sie im nördlichen Bereich des Heiligen Sees abschließen. Über eine kleine Brücke entlang der Schwanenallee verlassen Sie den Neuen Garten.

Hier bietet sich gleich die ehemalige Kaiserliche Matrosenstation Kongsnaes zum Verweilen an. Sie haben auch die Möglichkeit noch einen Abstecher zur Glienicker Brücke zu unternehmen oder Sie laufen durch die Berliner Vorstadt mit schöne Stadtvillen entlang der Seestraße und der Mangerstraße zum südlichen Seeufer des Heiligen Sees zurück.

Bewertung

Sehenswürdigkeit:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Geschichte:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Architektur:4 out of 5 stars (4,0 / 5)

Lage

Dessau Bauhaus

Bundesland: Sachsen-Anhalt

Dessau ist eng mit dem Bauhaus von Walter Gropius verbunden. Die Stadt Dessau liegt in Sachsen-Anhalt an der Elbe und ist seit einigen Jahren nur noch ein Stadtteil der Stadt Dessau-Roßlau. Berühmt ist die Stadt für ihre Architektur des 20. Jahrhunderts.

Dessau

Die Bauhausarchitektur ist weltweit bekannt. In den 1920er Jahren hatte die Bauhaus Hochschule hier in Dessau ihren Höhepunkt. Viele Gebäude oder Stadtteile sind noch immer eng mit dem Bauhaus verbunden.

Schon die Namen der drei Direktoren sind vielen auch außerhalb der Architektur- und Design-Szene ein Begriff: Walter Gropius, Hannes Meyer und Ludwig Mies van der Rohe.

Die Bauten sind frei zu besichtigen und wurden wieder so ursprünglich wie möglich hergerichtet. Man mag kaum glauben, dass die Gebäude schon fast 100 Jahre alt sind. Sie wirken immer noch modern.

Wenn Sie genauer hinsehen, werden Sie viele Designelemente wieder erkennen, die lange Zeit in Industriebauten maßgeblich waren und zum Teil heute noch sind, wie zum Beispiel:

Großflächige Fensterflächen, die Mechanik für die kippbaren Fenster, die Form der Heizkörper, die offene Anlage der Räumlichkeiten…

Dessau Bauhaus
Kippfenster und Heizkörper im Bauhaus

Gehen Sie in das Hauptgebäude und machen Sie einen kleinen Rundgang – es lohnt sich.

Aber auch in den angrenzenden Straßen spürt man die Bauhaus-Ära.

Nicht weit entfernt befinden sich die Meisterhäuser.

Meisterhäuser – Wegweisende Architektur des 20. Jahrhunderts

Die Meisterhäuser im Stadtzentrum wurden von Walter Gropius als moderne Einheit von Wohn- und Arbeitsstätte entworfen. Die Meisterhäuser sind so eine Art Künstlerkolonie des 20. Jahrhunderts.

Meisterhaus Gropius 2014

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Meisterhaus_Gropius_2014.jpg M_H.DE / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)

Mit den Meisterhäusern sind ebenfalls die Namen bekannter Künstler verbunden:

  • Laszlo Moholy-Nagy
  • Lyonel Feininger
  • Georg Muche
  • Oskar Schlemmer
  • Wassily Kandinsky
  • Paul Klee

Spaziergang durch Dessau

Dessau hat eine Menge zu bieten. Hier seien nur einige lohnenswerte weitere Ziele genannt:

  • Georgium
  • Luisium
  • Anhaltinisches Theater
  • Elbpavilion
  • Kornhaus
  • Bahnhof Dessau
  • Wörlitzer Bahnhof
  • Technikmuseum Hugo Junkers

Bewertung

Architektur:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Design:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Abwechslung:4 out of 5 stars (4,0 / 5)

Lage

Land Brandenburg – Beelitz Heilstätten

Beelitz Heilstätten das sind teilweise verfallene, architektonisch schöne Gebäude mitten im Wald. Diese Anlage wurde als Tuberkulose-Heilanstalt erbaut aber die Gebäude stehen seit 1945 (1994) leer.

Brandenburg Beelitz Heilstätten (2017)

Ein Baumkronen-Pfad führt über ein teils verfallenes imposantes Gebäude.

Diese Anlage befindet sich westlich von Beelitz an der Autobahn A9. Die meisten Gebäude wurden Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet.

4 Gründe warum Sie das unbedingt gesehen haben sollten

  • Es gibt tolle original Architektur vom Anfang des 20. Jahrhunderts zu sehen.
  • Der wunderschöne Wald lohnt zu jeder Jahreszeit.
  • Vom Baumkronen-Pfad aus hat man prima Ausblicke bis nach Berlin und in den Fläming.
  • Über einem mehrstöckigen mit Bäumen bewachsenem Haus kann man gemütlich spazieren gehen.

Kennen Sie den Ort, an dem Natur, Architektur und Geschichte zusammentreffen?

Mitten im Wald wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eine Heil- und Lungenanstalt gebaut welche hauptsächlich der Genesung von Tuberkulose Kranken diente. In den Kriegsjahren des 2. Weltkriegs war hier eines der größten Lazarette. Über 60 moderne Häuser für die Kranken und das Pflegepersonal entstanden so bis in die 1930 er Jahre.

Selbst eine moderne Chirurgie mit 3 Operationssälen entstand hier.

In den letzten Kriegstagen wurden viele Gebäude schwer beschädigt. Teilweise wurden die Gebäude durch die „Sowjetischen Streitkräfte der Roten Armee“ noch bis 1994 nachgenutzt. In diesem Zustand stehen viele Gebäude heute noch im Wald.

Ein Pfad führt um die verlassenen Gebäude, auch werden Führungen durch einige Gebäude angeboten. Hierbei erhalten Sie einen Eindruck von der interessanten Architektur der damaligen Zeit.

Checkliste

  • Die seit vielen Jahren dem Verfall preisgegebenen Gebäude sind immer noch schön anzusehen.
  • Vor den Toren von Potsdam gelegen, kann man diesen Baumkronen-Pfad mit Ausichtsturm begehen.
  • Hier spüren Sie noch die Architektur der 1920 er und 1930 er Jahre.
  • Der Baumkronen-Pfad ist barrierefrei.

Umgebung

Potsdam (nördliche Richtung)

Südliches Brandenburg

Bewertung 

Sehenswürdigkeit:4 out of 5 stars (4 / 5)
Großer Parkplatz:4 out of 5 stars (4 / 5)
Auch für Kinder geeignet:4 out of 5 stars (4 / 5)

Lagebeschreibung