Bad Freienwalde | Rundwanderung zu den Schanzen

Bundesland: Brandenburg

Bad Freienwalde ist eine kleine Stadt im Nordosten von Brandenburg. Der Ort ist auf der einen Seite von herrlichen Wäldern und Hügeln mit Mittelgebirgs-Charakter umgeben, auf der anderen Seite von den Niederungen der Oderwiesen. Schon Ende des 17. Jahrhunderts wurden hier heilsame Quellen entdeckt und der Ort entwickelte sich zum ersten Heilbad in Brandenburg.

Panorama Bad Freienwalde
Stadtpanorama – Bad Freienwalde

Eine Rundwanderung mit vielen Höhepunkten

Im weitesten Sinn folgt unser Weg dem ausgeschilderten Turmwanderweg. Zunächst starten wir vom Stadtzentrum aus Richtung Aussichtsturm. Von hier aus folgen wir dem Weg durch die Wälder Richtung Schanzen.

Zurück geht es über den Eulenturm und die künstliche Ruine, um dann wieder zum Stadtzentrum zu gelangen.

Planen Sie ca. 3 Stunden für diese wunderschöne und abwechslungsreiche Tour ein.

Auf zum ersten Aussichtssturm

Die Rundwanderung startet im Stadtzentrum. Folgen Sie der Ausschilderung zum Aussichtsturm. Es geht nach ca. 1 km bergauf. Ein Stückchen unterhalb des Turms können Sie zwischen zwei Varianten wählen: steil hinauf über Treppen oder doch eher den gemächlichen Aufstieg.

Oben angekommen ergibt sich der Blick auf einen imposanten Backsteinbau. Wenn Sie Glück haben, können Sie einen Turm-Aufstieg wagen. Im Januar 2021 war dieser Aufstieg leider nicht möglich, so dass es dazu keine Eindrücke gibt.

Die Gedenktafeln um das Bauwerk herum erinnern an die Gefallenen des Kreises Oberbarnim in den zahlreichen Kriegen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aber das Bauwerk diente nicht nur der „Helden“-Verehrung sondern auch astronomischen Zwecken wie die angebrachte Hinweistafel Auskunft gibt.

Aussichtsturm

Wintersport in Brandenburg

Bad Freienwalde war einmal ein Wintersportzentrum in einer mittelgebirgsartigen Landschaft, wie das am Rande stehende Hinweisschild Auskunft gibt.

Schild Wintersportverein

Zum ersten Märkischen Wintersporttag kamen tausende Besucher. Schon 1929 wurden hier auf einer kleinen Naturschanze Weiten von 6m bis 9m erreicht.

In den 60iger Jahren fanden die letzten Skispringen statt. Am Anfang des Jahrtausends wurden die Schanzen erneuert und mittlerweile gibt es vier verschieden große Schanzen.

Rückwanderung über Eulenturm und Künstliche Ruine

Folgen Sie einfach dem gut ausgeschilderten Turmwanderweg auf der nördlichen Seite des Stadions entlang.

Dieser führt uns nun in nordöstlicher Richtung hinauf zur Berliner Straße (B 158). Ein kleines Stück an der Straße entlang fast bis zum Ortseingang von Bad Freienwalde. Nun zweigt links ein Weg ab zum Haus der Naturpflege und zum Eulenturm.

Eulenturm

Der Eulenturm war leider im Januar 2021 ebenfalls gesperrt. Der Turm steht auf dem Gelände des Hauses der Naturpflege in Form eines Holz-Aussichtsturms, von dem man sicherlich einen tollen Ausblick auf das Umland genießen kann.

Oberhalb des Eulenturmes hat man mehrere Möglichkeiten wieder nach Bad Freienwalde zu gelangen. Wir machen aber noch ein kleinen Abstecher in nördlicher Richtung, um noch auf die künstliche Ruine zu steigen.

Künstliche Ruine

Von hier oben haben Sie einen fantastischen Blick auf Bad Freienwalde: im Osten kann man den etwas entfernten Bismarkturm sehen, wobei der Blick über die weite flache Oderlandschaft streift.

Von der künstlichen Ruine ist der Abstieg bis in de Stadt nicht mehr weit. Hier halten wir uns Richtung Stadtzentrum. Unsere kleine Rundwanderung ist somit fast beendet.

Kleiner Stadtspaziergang zum Schluss

Viele hübsche Häuser kann man entlang des Weges zum Stadtzentrum entdecken. Ganz alte Gebäude, wunderschön wiederhergestellte Häuser, aber auch solche, die gerade wieder hergerichtet werden. An vielen Stellen spürt man den historischen Charme des alten Kurbades.

Wer genau hinschaut, kann aus den unterschiedlichen Epochen die Bauwerke und Errungenschaften erkennen. Leider warten noch an einigen Stellen manche Häuser noch darauf, aus dem Dornröschenschlaf geweckt zu werden.

Stadtzentrum

Im Stadtzentrum hervorzuheben sind die Kirche St. Nikolai und der Marktplatz.

Das historische Bild

Freienwalde Ansicht Nikolaikirche am Markt, um 1860

Mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Stadtmuseum Berlin wurde das folgende Foto aus dem 19. Jahrhundert für diesen Blog bereitgestellt.

Freienwalde Ansicht Nikolaikirche am Markt
unbekannter Fotograf
„Freienwalde Ansicht Nikolaikirche am Markt“
Freienwalde, um 1860
Fotografie auf Papier., 16,00 cm x 17,00 cm
Inv.-Nr.: SM 2015-1852
© Stiftung Stadtmuseum Berlin

Dieses und weitere Dokumente sind in der Online Sammlung zu finden (https://sammlung-online.stadtmuseum.de/).

Nikolaikirche und Markt (2021)

Stadtzentrum

Ausflugstipps in der Umgebung

Bewertung

Natur:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Einsamkeit:3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)
Wanderfreude:4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

Lage

Sächsische Schweiz

Die Sächsische Schweiz ist ein kleines Gebirge östlich von Dresden. Die Elbe, weite Ebenen, Tafelberge und viele freistehende Sandsteinfelsen prägen die Landschaft. In Tschechien geht die Sächsische Schweiz dann in die Böhmische Schweiz über.

Bundesland: Sachsen

Sächsische Schweiz - Panorama Schrammsteine
Schrammsteine – Panorama (2020)

Farbenkleckser

„Sächsische Schweiz“, das ist ein Begriff, welcher wahrscheinlich von dem Schweizer Maler Adrian Zingg (1734-1816) im 18. Jahrhundert für das Elbsandsteingebirge geprägt wurde. Die Landschaft ist so vielfältig, dass sie schon früh von Malern entdeckt wurde und später auch bei Fotografen sehr beliebt war.

Adrian Zingg – „The cowshed in Saxon Switzerland“, 1786

Kuhstall in der Sächsischen Schweiz

Adrian Zingg, 'The cowshed in Saxon Switzerland', 1786

Adrian Zingg, Public domain, via Wikimedia Commons

Canaletto – „Festung Königstein“ 1756-1758

Die Festung Königstein als ein markanter Tafelberg südlich der Elbe wurde schon vor dem Mittelalter (erste Erwähnungen bereits vor dem 13. Jahrhundert) als Festung ausgebaut und von Malern festgehalten.

Auf dem Canaletto Gemälde aus dem 18. Jahrhundert ist die Festung Königstein deutlich zu erkennen. Aber auch Casper David Friedrich und viele weitere namhafte Maler haben im 18./19. Jahrhundert wunderschöne Landschaftsgemälde dieser Gegend angefertigt.

Festung Königstein 1756-1758 Canaletto

Festung Königstein 1756-1758 Canaletto, Bernardo Bellotto, Public domain, via Wikimedia Commons

Faber, Karl Gotfried Traugott: Erste Ansicht von der Bastey gegen Mittag, 1822

Faber, Karl Gotfried Traugott: Erste Ansicht von der Bastei gegen Mittag 1822

Inv.-Nr. A 133183: Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Herbert Boswank

Schlachtplatz

Festung Königstein

Die Gegend war aber auch seit jeher umkämpft und hatte im Laufe der Jahrhunderte eine wechselvolle Geschichte. So gibt es die Festung Königstein schon mindestens seit dem 13. Jahrhundert und spätestens seit dem 16. Jahrhundert spielte sie eine wichtige Rolle als militärischer Stützpunkt und Zufluchtsort für das ganze Gebiet, zeitweise auch als Kriegsgefängnis.

Siebenjähriger Krieg

Im siebenjährigen Krieg (1756-1763) wurden durch die Preußen viele sächsische Soldaten auf der Ebenheit vor dem Lilienstein gefangen genommen. Aufgrund der strategischen Lage kam es auf den großen Ebenen immer wieder zu großen Schlachten.

Auch Napoleon erkannte die strategische Bedeutung und nutzte sie für seine Truppenbewegungen. Daher gibt es z.B. einen Napoleonsteig in der Nähe des Liliensteins.

Sächsische Schweiz – Ein Eldorado für Kletterer

Klettersport

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich  das Felsklettern. Die vielen freistehende Sandsteinfelsen boten eine gute Möglichkeit, neue Gipfel zu erschließen und den Bergsport voranzubringen.

Es entstanden viele Vereine, die in ihrer Freizeit hinausfuhren, um in kleineren oder größeren Gruppen diesen Sport zu betreiben. Für das Elbstandstein-Klettern wurde ein ganz eigenes Regelwerk erarbeitet.

Regelwerk

Dieses Regelwerk besagt, dass möglichst keine technischen Hilfsmittel verwendet werden sollen. Leitern und Bohrhaken sind nicht erlaubt. Der Kletterer muss selbst mit Seil und Schlingen für seine Sicherung sorgen. Es sind nur wenige feste Sicherungsringe zugelassen. Damit kommt es mehr als in anderen Klettergebieten auf die eigene Kraft und Geschicklichkeit des Kletterers an.

Aus der Anfangszeit des Kletterns sind viele schöne Fotos überliefert (Walter Hahn).

Sächsische Schweiz. Schrammsteine, Falkenstein. Zwei Kletterer beim Abstieg im Turnerweg (Schwierigkeit III), 1903

Sächsische Schweiz. Schrammsteine, Falkenstein. Zwei Kletterer beim Abstieg im Turnerweg (Schwierigkeit III)

© SLUB / Deutsche Fotothek

Hahn, Walter: Gans-Gabelung Traverse I Strubich, 1916

Hahn, Walter: Gans-Gabelung Traverse I Strubich, 1916

© SLUB / Deutsche Fotothek / Hahn, Walter

Verkehrsanbindung

Dampfer

Die Elbe bildet hier eine wichtige Verkehrsader. Sie kommt aus dem Tschechischen, fließt durch die Sächsische Schweiz um dann über Dresden, Wittenberg, Hamburg in die Nordsee zu münden.

Von Pirna oder Dresden kann man bequem einen Ausflug mit dem Schaufelraddampfer auf der Elbe Richtung Dresden unternehmen. Steigen Sie doch beispielsweise in Rathen aus, um einen Spaziergang auf die Bastei zu unternehmen.

Eisenbahn

Durch den Bau der Eisenbahnlinie 1850/1851 von Dresden Richtung Süden bis Tetschen/Bodenbach (heute Děčín/CZ) wurde die touristische Erschließung des Gebietes stark beschleunigt.

Bahnstrecke

Noch heute beeindrucken die Verkehrsführung und die Bauwerke (z.B. der Sandstein-Viadukt bei Königstein) entlang der Eisenbahnstrecke. Es wurde damals festgelegt, dass die Trasse „drei Fuß österreichisches Maß“ über der damals höchsten Hochwassermarke der Elbe (Hochwasser von 1845) verlaufen muss.

Auch diese technische Errungenschaft wurde frühzeitig in Bildern festgehalten.

Sächsische Schweiz – Ein Wanderparadies

Wanderwege

Zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege führen durch die Sächsische Schweiz. Diese verlaufen entlang der zahlreichen sehenswerten Aussichtspunkte des Elbsandsteingebirges.

Hervorzuheben ist hier der Malerweg, welcher in den letzten Jahren wiederbelebt wurde. Er verläuft in 8 Etappen nördlich, aber auch südlich der Elbe und an den schönsten Stellen wurden Informationstafeln aufgestellt.

Alte Wegemarkierungen

Die Wanderwege sind sehr gut ausgeschildert. Hier gibt es moderne „Wegzeichen“, aber auch Wegweiser aus den vergangenen Jahrhunderten haben sich erstaunlich gut erhalten.

Machen Sie die Augen auf, schauen Sie sich um, von den alten Sandsteinen mit Entfernungsangaben stehen heute immer noch etliche an der Wanderstrecke.

Ausflugstipps

  • Bastei
  • Lilienstein
  • Königstein (Festung)
  • Brand
  • Hockstein
  • Schrammsteine
  • Kuhstall
  • Prebischtor (CZ)

Bekannte Orte der Sächsischen Schweiz

  • Bad Schandau
  • Königstein
  • Wehlen
  • Rathen
  • Hohenstein
  • Hinterhermsdorf

Bekannte Gebiete

  • Schrammsteine
  • Affensteine
  • Rathener Gebiet
  • Gebiet der Steine
  • Bielathal

Lage

Die Sächsische Schweiz befindet sich im Osten von Deutschland, östlich von Dresden.

Lilienstein (Sächsische Schweiz)

Bundesland Sachsen

Der Lilienstein in der Sächsischen Schweiz ist ein markanter Tafelberg hoch über dem Elbtal. Von oben hat man eine phantastische Sicht auf das gesamte Elbsandsteingebirge.

Lilienstein
Lilienstein von Rathen aus gesehen

Was für ein toller Aussichtspunkt!

Oben angekommen, erwartet Sie ein beeindruckender Ausblick in alle Richtungen.

Der herrliche Blick von oben umfasst: die Elbe, dahinter das Gebiet der Steine. Felder, Hügel und immer wieder Felsgruppen aus Sandstein prägen die Landschaft.

Lilienstein (Panoramabild)
Panoramabild vom Lilienstein aus

Wenn Sie genau hinschauen, können Sie die Eisenbahnstrecke parallel zur Elbe entdecken. Auf der Eisenbahntrasse verläuft seit 1850/51 der Zugverkehr aus Richtung Dresden nach Tschechien, Österreich und Ungarn.

Was kann ich mir oben anschauen?

Mehrere Gedenksäulen erinnern an die verschiedenen Epochen dieses Landstrichs. Eine Säule gedenkt der Besteigung des sächsischen Königs bereits 1708 (siehe unten), eine andere ist dem Adelsgeschlecht der Wettiner gewidmet.

Die Wettiner

So wurde die Wettinsäule 1889 vom Gebirgsverein eingeweiht. Die Wettiner sind ein uraltes Adelsgeschlecht, dessen Nachkommen z.B. in Sachsen, aber auch in vielen anderen Ländern Europas auf dem Thron saßen.

Frühe Besiedlung und Nutzung

Die Reste eines Trigonometrischen Punktes oder auch alte Burgreste auf dem Lilienstein zeugen von einer frühen Besiedlung und damit von der Bedeutung in früheren Jahrhunderten.

Wie gelange ich hinauf? – Aufstiege

Der Lilienstein wurde schon sehr zeitig bestiegen bzw. begehbar gemacht.

Es gibt mehrere Möglichkeiten den Lilienstein zu ersteigen.

Südaufstieg

Nordaufstieg

Der Südaufstieg – August der Starke auf dem Lilienstein

Anlässlich der Besteigung des Tafelberges durch August des Starken im Jahre 1708 wurde ein Obelisk errichtet. Die Überlieferung sagt, dass der heutige Südaufstieg extra für ihn angelegt wurde.

Obelisk auf dem Lilienstein

Die meisten Wanderer kommen im Elbtal mit dem Zug aus Dresden (S1) in Königstein an und setzen dann mit der Fähre auf die andere Elbseite über. Hier gelangen Sie über einen kurzen steilen Aufstieg zur Ebenheit, um dann dem Lilienstein in voller Pracht entgegenzulaufen und nochmals kurz und knackig über Eisenleitern aufzusteigen.

Der Nordaufstieg

Kommen Sie aus Richtung Rathen oder von Waltersdorf, so empfiehlt sich der Nordaufstieg.

Früher war alles anders – Übernachtung und Aussichtsturm

Ehemaliger Aussichtsturm auf dem Lilienstein (ca. 1886 bis ca. 1936)

Ja, es gab mal einen hölzernen Aussichtsturm neben dem Gasthaus. Hier konnte man für 10 Pfennige aufsteigen.

Ehemaliger Aussichtsturm auf dem Lilienstein
Ansicht des Aussichtsturmes auf dem Lilienstein in der Sächsischen Schweiz, Lithographie, ab 1896
© SLUB / Deutsche Fotothek

Beschreibung von 1890

Schon 1890 ist von einem neu erbauten Gasthaus die Rede. Auch Übernachtungen wurden angeboten. Zu dieser Zeit begann die touristische Erschließung des Elbsandsteingebirges. Der Aussichtsturm existiert heute leider nicht mehr.

Panorama vom Lilienstein, Krone der sächsischen Schweiz. 1890,
SLUB Dresden,
https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/12704/1/#
(Public Domain Mark 1.0)
PURL http://digital.slub-dresden.de/id27928098X

Vergleich der Aussicht – Heute und vor hundert Jahren

Schon 1890 erschienen Beschreibungen von touristischen Sehenswürdigkeiten und mit Ihnen tolle Übersichtspläne von der Landschaft.

Vergleichen Sie selbst. Die Bergspitzen haben sich nicht geändert, auffällig sind die deutlich größeren Ortschaften.

Vergleich der Jahre 2020 und Jahr 1890

Blick vom Lilienstein
Aussicht vom Lilienstein Richtung Bad Schandau (2020)
Panorama vom Lilienstein, Krone der sächsischen Schweiz
Panorama vom Lilienstein, Krone der sächsischen Schweiz. 1890,
SLUB Dresden,
https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/12704/1/#
(Public Domain Mark 1.0)
PURL http://digital.slub-dresden.de/id27928098X

Geschichte – Rolle des Liliensteins im siebenjährigen Krieg

1756 begann der Siebenjährige Krieg. Die Preußen marschierten in Sachsen ein. Mehrere tausend Sachsen wurden gefangen genommen und vor dem Lilienstein auf der Ebenheit im Oktober 1756 arrestiert. Später wurden die Gefangenen dann in preußische Dienste gepresst, aber viele Soldaten desertierten auch.

Quelle: Wikipedia, Siebenjähriger Krieg

Auf dem Plan, welcher die militärische Lage 1756 zeigt, kann man folgendes erkennen:

Darstellung auf der KarteWas ist dargestellt?Besonderheit
leicht grünlich eingefärbtdie Elbe fließt in einer Schleife von Osten nach NordenBrücke für die Truppen erkennbar nördlich der Festung Königstein
bräunliche rundliche FelsgebildeNördlich der Elbe: Lilienstein
Südlich der Elbe: Festung Königstein
rötliche Rechteckesächsische Truppeneingekesselt auf der Ebenheit vor dem Lilienstein
bläuliche Rechteckepreussische Truppennördlich des Liliensteins gut zu erkennen

Fazit

Der Lilienstein ist ein tolles Ausflugsziel mit ganz viel Geschichte.

Umgebung

Einige weitere lohnende Ziele in der näheren Umgebung:

  • Schrammsteine
  • Festung Königstein
  • Bastei

Bewertung

Ausflugsziel:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Natur:4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)
Felsen:4 out of 5 stars (4,0 / 5)

Lage

Bastei (Sächsische Schweiz)

Bundesland: Sachsen

Die Bastei in der Sächsischen Schweiz ist ein Aussichtsfelsen hoch über der Elbe. Die beeindruckende Felsformation war einst Teil einer Felsenburg und ist heute das touristische Highlight des Elbsandsteingebirges.

Diesen Aussichtpunkt können Sie vom Kurort Rathen aus über verschiedene Wege erwandern oder auch von Lohmen aus bequem mit dem Auto erreichen.

Bastei
Bastei mit Basteibrücke und Aussichtsfelsen in der Sächsischen Schweiz

Warum sollten Sie sich das anschauen?

Es erwartet Sie die schönste Felslandschaft der Sächsischen Schweiz. Die Namen der Felsen spiegeln die ganze Vielfalt der unterschiedlichen Felsformationen wieder.

  • Raaber Kessel
  • Wehlturm
  • Lokomotive
  • Lamm
  • Wartturm
  • Steinschleuder
  • Canapés

Dazu eine beeindruckende Weitsicht von der Basteibrücke in Richtung Dresden aber auch in Richtung Tschechien. Unter einem liegt das schöne Elbtal und dahinter reihen sich die vielen mehr oder weniger bekannten Tafelberge des Elbsandsteingebirges.

So eine tolle Aussicht bekommen Sie so schnell nicht wieder!

Anreise

Die schönste Anreise hat man mit dem Zug (S1) aus Richtung Dresden. Steigen Sie dann am Bahnhof Rathen aus.

Der Bahnhof mit seinem alten Bahnhofsgebäude macht immer noch einen verschlafenen Eindruck. Hier ist die Zeit stehengeblieben. Früher empfing Sie der Wirt der gegenüberliegenden Gaststätte schon mal auf der kleinen Straße, die nun ein kurzes Stück Richtung Elbe abwärts führt.

An der Elbe angekommen, bietet eine Seilfähre die einzige Möglichkeit, um trockenen Fußes ans andere Elbufer zu gelangen.

Wenn Sie Glück haben, dann wartet die Seilfähre auf Sie, andernfalls nutzen Sie die Wartezeit um die beeindruckende Landschaft zu genießen. Sie können in alle Richtungen schauen, überall findet sich ein interessantes Detail.

Ein Schaufelrad-Passagierdampfer, ein Kanu oder auch ein Frachtkahn – die Elbe ist ein beliebter Transportweg. An schönen Sommertagen oder auch zu Zeiten, in denen Besucher zur Felsenbühne Rathen strömen, sind Sie hier bestimmt nicht allein. Viele Touristen wollen dieses herrliche Fleckchen in der Sächsischen Schweiz an solchen Tagen besuchen. Reihen Sie sich ein auf den Weg in den Amselgrund, um dann schon nach ein paar Metern in Richtung Bastei aufzusteigen.

Kommen Sie aber im Herbst oder früh am morgen oder auch am späten Abend teilen Sie die Fähre nur mit den Fährmännern, wenigen Einheimischen und Übernachtungsgästen.

Blick von der Bastei

Basteifelsen und Rathen

Oben angekommen, können Sie von der Basteibrücke tolle Ausblicke genießen. Direkt über und unter sich sehen Sie das herrliche Felspanorama zahlreicher Kletterfelsen.

Gebiet der Steine und Wehlen

Aussicht von der Bastei

Die Aussicht in das Elbtal und darüber hinaus ist sehr lohnend. Auch auf der anderen Elbseite ist das Gebiet der Steine mit zahlreichen Felsformationen zu erkennen. Die bekanntesten davon sind: Lilienstein, Zirkelstein, Kaiserkrone, Festung Königstein, Pfaffenstein, Rauensteine, Gohrisch, Papststein…

Historische Fotos im Vergleich zu heute

Die hier gezeigten Fotos sind richtig alt und stammen aus der Hermann-Krone-Sammlung der TU Dresden.

Herrmann Krone (1827-1916) war ein Photograph, Wissenschaftler, Hochschullehrer und Publizist. 1907 übergab er sein „Historisches Lehrmuseum für Photographie“ dem in Gründung befindlichen Wissenschaftlich-Photographischen Institut der Technischen Hochschule Dresden. Aus seinem Atelier sind Fotos erhalten aus der Anfangszeit der Fotographie.

Die beiden gezeigten Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung der Hermann-Krone-Sammlung der TU Dresden für diese Publikation zur Verfügung gestellt.

Basteibrücke vom Ferdinandstein (1856-1858)

Bastei
Hermann Krone
„Basteibrücke, vom Ferdinandstein.“
Historisches Lehrmuseum für Photographie, Lehrtafel 8
(c) Hermann-Krone-Sammlung, IAPP, TU Dresden

Basteibrücke 2020 (Von der Lokomotive aus gesehen)

Die Basteibrücke war nicht immer aus Stein. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die hölzerne Brücke durch die Steinbrücke ersetzt, jedoch musste auch diese Brücke schon mehrfach aufwendig saniert werden.

Aussicht von der Bastei (1856-1858)

Bastei
Hermann Krone
„Aussicht von der Bastei.“
Historisches Lehrmuseum für Photographie, Lehrtafel 8
(c) Hermann-Krone-Sammlung, IAPP, TU Dresden
Bastei
Basteifelsen (2020)

Der Basteifelsen ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Sächsischen Schweiz. Der vordere Teil des Basteifelsens ist heute nicht mehr begehbar aber die Aussicht zählt zu den schönsten im Elbsandsteingebirge.

Eine neue Aussichtsplattform, welche sich mehr auf den hinteren Teil des Felsens abstützt, ist in Planung.

Anregungen für Ausflüge und Wanderungen

Bewertung

Ausflugsziel:4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)
Felsentheater:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Natur:4 out of 5 stars (4,0 / 5)

Lage

Müggelturm Berlin

Den Berliner Müggelturm in Betonbauweise gibt es seit Anfang der 60iger Jahre des 20. Jahrhunderts. Bei schönem Wetter hat man von hier aus einen fantastischen Blick auf Berlin und das Umland. Der Müggelturm und das darunter liegende, sich über mehrere Etagen erstreckende Restaurant sind ein beliebtes Ausflugsrestaurant für Berliner.

Berlin Müggelturm

Müggelturm – Bau vor mehr als 50 Jahren

Ende der 50iger Jahre des 20. Jahrhunderts brannte der damalige Aussichtsturm aus Holz ab. So wurde Anfang der 60iger Jahre der heute bekannte Turm aus Beton errichtet. 126 Stufen sind es bis zur Aussichtsplattform.

Bilder aus den 1960iger Jahren

Müggelturm Aug. 62



Blick vom Müggelturm Aug. 62


Aussicht vom Müggelturm

Es ist schon ein wenig anstrengend, den Turm zu ersteigen – wie bereits erwähnt 126 Stufen – und kostet mittlerweile auch ein paar Euro.

Aber hier oben ist es luftig und vor allem hoch – für Berliner Verhältnisse. Die Müggelberge selbst haben eine Höhe von 88 Metern, hinzu kommt noch einmal die Turmhöhe von ca. 30 Metern. Damit hat man von hier aus einen super Ausblick.

Aussicht Richtung Nordosten – Berlin

Aber schauen Sie ruhig von oben in die weite Landschaft. Der Aufstieg hat sich doch gelohnt, ganz Berlin liegt Ihnen zu Füßen. Am Horizont ist sogar der Berliner Fernsehturm erkennbar (Entfernung: 19 km).

Berlin Müggelturm - Blick Richtung Berlin

Aussicht vom Müggelturm Richtung Norden – Müggelsee

An einem schönen Tag können sie den gesamten Müggelsee überblicken.

Berlin Müggelturm - Blick Richtung Norden

Aussicht vom Müggelturm Richtung Süden

Im Süden fließt die Dahme mit zahlreichen Seen.

Berlin Müggelturm - Blick Richtung Süden

Wenn Sie einen schönen Tag mit Fernsicht erwischt haben, können Sie sogar in Richtung Süden am Horizont die ca. 43 km entfernte Halle von Tropical Island erblicken.

Blick vom Müggelturm

Umgebung

Der Müggelturm und das dazugehörige Ausflugsrestaurant liegt oben in den Müggelbergen. Der Turm ist umgeben von viel Wald.

Um auf den Müggelturm zu gelangen hat man mehrere Möglichkeiten:

Spaziergang

Start ist am Restaurant Rübezahl direkt am Müggelsee.

Kommen Sie mit dem Schiff oder parken Sie in der Nähe am Müggelheimer Damm. Das Restaurant Rübezahl bietet sich als Einkehrstation an, entweder vor dem Start oder am Ende des Spaziergangs.

Vom Restaurant Rübezahl am Müggelsee gehen Sie dann in Richtung Müggelturm (d.h. nach Süden) und laufen am idyllisch gelegenen Teufelssee vorbei.

Gute Wanderer brauchen für die Strecke eine halbe Stunde. Für Genießer, die sich etwas mehr Zeit am schönen Teufelssee nehmen, kann der Spaziergang bis zum Müggelturm auch eine Stunde dauern.

Aber Achtung die letzten Meter haben es in sich. Hier führt eine Treppe von mehr als 100 Stufen steil bergauf. Oben angekommen kann man sich wunderbar stärken und eine herrliche Aussicht genießen.

Wanderung von der Regattastrecke aus

Starten Sie doch die Wanderung mit einer kleinen Fährfahrt. Es bietet sich die BVG Fähre F12 von Grünau Richtung Wendenschloss an. Wenige Minuten dauert die Fahrt über die Dahme.

Auf der anderen Seite gibt es den direkten Weg Richtung Müggelturm entlang der Müggelbergallee oder gehen Sie erst in südlicher Richtung und dann in östlicher Richtung am Strandbad Wendenschloss vorbei, Richtung Restaurant Schmetterlingshorst.

Von hier biegt der Weg in nördlicher Richtung ab und führt hinauf zu den Müggelbergen mit dem Müggelturm.

Aber Achtung die letzten Meter haben es auch hier in sich. Hier führt eine Treppe von mehr als 200 Stufen steil bergauf. Oben angekommen kann man sich wunderbar stärken und eine herrliche Aussicht genießen.

Weitere Ausflugstipps für Berlin

Berlin ist so vielfältig und hat so viel zu bieten. Ein toller Ausblick auf die Stadt bietet sich aber auch vom Berliner Funkturm .

Oder machen Sie sich mit der Geschichte der Berliner AVUS zu Füßen des Funkturms bekannt.

Bewertung

Ausflugsziel:4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)
Verköstigung:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Natur:4 out of 5 stars (4,0 / 5)

Lage

Trogbrücke Magdeburg / Hohenwarthe (Mittellandkanal)

Bundesland: Sachsen-Anhalt

Bei Magdeburg überquert der Mittellandkanal die Elbe in Form einer Trogbrücke. Diese stellt das östliche Ende des Kanals dar. Der Mittellandkanal selbst ist eine mehr als 325 Kilometer lange künstliche Wasserstrasse inmitten von Deutschland.

Trogbrücke Mittellandkanal bei Hohenwarthe (2020)
Trogbrücke Mittellandkanal bei Hohenwarthe (2020)

Der Kanal beginnt weit im Westen von Deutschland. Er erstreckt sich vom Dortmund-Ems-Kanal über Minden bis zur Schleuse Hohenwarthe östlich der Elbe bei Magdeburg.

Der Mittellandkanal, ein Jahrhundert-Projekt

Betrachtet man die Wasserroute (und angrenzenden Kanäle) etwas großzügiger, so kann man sagen: Hier ist eine Wasserverbindung vom Rhein bis zur Oder geschaffen worden.

Das ist eine große Ingenieursleistung, denn hier sind ja nicht nur die Kanäle und eine Reihe von Trogbrücken projektiert und gebaut worden, sondern auch eine Vielzahl von Schleusen, um die entsprechenden Höhenunterschiede auszugleichen.

Spaziergang auf der Trogbrücke

Starten Sie Ihre Besichtigungstour doch in Hohenwarte. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz (Parkplatz Trogbrücke) in der Nähe der Elbe (Abfahrt Lostau, dann durch Hohenwarte).

Von hier aus geht es nur ein paar Treppen hinauf, und schon sind Sie auf der Höhe des Mittellandkanals. Sie haben die Möglichkeit auf jeder Seite des Troges auf breiten Wegen zu spazieren.

Es bietet sich an, auf der südlichen Seite in östlicher Richtung zu starten (Richtung Elbe). Es kann sein, das in dieser luftigen Höhe Ausflugsschiffe vorbei kommen: ein ungewöhnlicher und faszinierender Anblick.

Bleiben Sie doch in Höhe der Elbe stehen. Von hier oben haben Sie Weitblicke in alle Richtungen. Sie können in Richtung Süden die Autobahnbrücke über die Elbe erkennen.

In Richtung Norden streift der Blick ein ganzes Stückchen die Elbe entlang, bevor sie in einem Bogen nach Osten aus dem den Blicken verschwindet. Im Hintergrund ist eine riesige Abraumhalde erkennbar. Das ist der Kalimandscharo, ein Salzberg des Kali-Werkes Zielitz.

Für die Rücktour bietet es sich an einmal abzusteigen, die Wiesen entlang zu laufen und auf der anderen Seite des Troges wieder hinauf zu steigen. In Höhe des Parkplatzes kann man dann wieder unter dem Trog hindurch zurück zum Ausgangspunkt laufen.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Umgebung

Fahren Sie doch nach Magdeburg. Hier lohnt es sich den Magdeburger Dom (13. Jahrhundert) zu besichtigen.

Etwas weiter Richtung Osten wartet ein Abstecher zur Burg Ziesar, eine der wenigen erhaltenen Bischofsresidenzen in Brandenburg.

Einige Kilometer weiter gibt es ein bekanntes Kloster: Kloster Lehnin. Diese gut erhaltene Anlage ist ein Bau des ersten märkischen Zisterzienserklosters welches von Markgraf Otto 1180 gegründet wurde.

Oder noch einige Kilometer Richtung Osten, kurz vor Potsdam warten Schloss Marquardt oder Schloss Paretz auf einen Besuch.

Bewertung

Ingenieursleistung:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Sehenswert:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Abwechslung:4 out of 5 stars (4,0 / 5)

Lage

Schloss Ribbeck (Land Brandenburg)

Das Schloss Ribbeck und der dazugehörige Gutshof gehörten einem Adelsgeschlecht, dessen Historie schon mehr als 700 Jahre zurück reicht. Das Gut Ribbeck kann heute besichtigt werden. Viele Gebäude sind Ende des 19. Jahrhunderts entstanden: Kirche, Brennerei, Scheune und weitere Nebengebäude.

Schloss Ribbeck (2020)
Schloss Ribbeck (2020)

Der Ort Ribbeck liegt ca. 9 km nordwestlich von Nauen. Das Dorf liegt an der Bundesstraße 5, welche Hamburg und Berlin verbindet. Diese Bundesstraße hatte früher eine viel größere Bedeutung als heute. Heutzutage kann man zwischen beiden Großstädten ja auch die Autobahn nutzen, welche bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch nicht existierte.

Ribbeck
Panorama von Ribbeck (2020)

Bereits im 13. Jahrhundert wurde ein Herr Johann von Ribbeck urkundlich erwähnt. Und immer wieder gibt es Unterlagen mit dem Namen des Adelsgeschlechts und des Gutes in den folgenden Jahrhunderten.

Die große Bekanntheit erlangte der Ort dann 1889 durch eine Ballade von Theodor Fontane. Die Ballade ist vielen teilweise auch aus dem Schulunterricht bekannt: Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

Fontanes Ballade geht auf einen „von Ribbeck“ zurück. Die Figur ist angelehnt an Hans Georg von Ribbeck (1689–1759).

Ja, an manchen Stellen scheint hier die Zeit stehengeblieben zu sein. Anderes wird wiederbelebt oder neu gestaltet (Pfarrgarten).

Mehrere Fahrradrouten treffen sich hier und sind gut ausgeschildert. Aber bis zum Havelradweg sind es noch ein paar Kilometer zu strampeln.

Ausflugsziele in der weiteren Umgebung

Wollen Sie noch mehr ländliche Idylle? Dann empfehle Ich Ihnen sich das Schloss Paretz mit Park, Dorf und Kirche anzuschauen. Hier hatten ein König und eine Königin ihre Sommerresidenz.

Oder Sie machen einen etwas weiteren Ausflug zum Schloss Marquardt, welches zwar noch nicht restauriert ist, aber zusammen mit dem Schlosspark ist es allemal einen Ausflug wert.

Lage

Potsdam Marmorpalais

Das Marmorpalais aus dem 18. Jahrhundert steht im Neuen Garten von Potsdam. In diesem typisches Sommerschloss wohnte schon König Friedrich Wilhelm II. von Preußen. Es befindet sich auf der Westseite des Heiligen Sees.

Marmorpalais
Marmorpalais (2020)

Wo einst ein König wohnte

Ja dieses Schlösschen nutzte König Friedrich Wilhelm II. von Preußen als Sommerschloss.

Als letzte Bewohner bezogen nach ihrer Heirat 1905 Kronprinz Wilhelm, der älteste Sohn Kaiser Wilhelms II., und Cecilie von Mecklenburg-Schwerin das Marmorpalais als Sommerresidenz. Das Haus war zuvor elektrifiziert worden. 1917 erfolgte der Umzug der Kronprinzenfamilie in das nahegelegene, für sie im Neuen Garten erbaute Schloss Cecilienhof.[3]

Wikipedia

Nutzung zu DDR Zeiten

Zu DDR Zeiten wurde das Schloss auf ganz besondere Art und Weise genutzt – als Armeemuseum.

Hier wurde Militärtechnik ausgestellt, so standen im Außenbereich z.B. Jagdflugzeuge, Panzer und Raketen.

SLUB Dresden / Deutsche Fotothek /
Christian Borchert, 
http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/80611900

Die ungewöhnliche Ansicht

Der Heilige See ist nur durch eine kleine Landzunge von der Havel getrennt. Auf der anderen Seite der Havel liegen die Heilandskirche von Sacrow und das Sacrower Schloss.

Aus dem Schlosspark des Schlosses Sacrow hat man einen tollen Ausblick auf Potsdam. Durch die angelegten Sichtachsen eröffnet sich hier der Blick auf das Marmorpalais.

Marmarpalais von Sacrow aus (2020)
Das Marmorpalais von Sacrow aus gesehen (2020)

Historisches Abbildungen

Da es im 18. Jahrhundert noch keine Fotoapparate gab, behalf man sich, indem man Zeichnungen von den Personen und Gebäuden jener Zeit anfertigte. Viele dieser Zeichnungen sind bis heute erhalten. Sie sind zu finden in alten Büchern, als Zeichnungen in Sammelmappen oder als Teil von Stadtplänen. So haben sich vom Marmorpalais einige sehr schöne Zeichnungen erhalten.

1811 – Das Marmorpalais von Nordosten mit Friedrich Wilhelm II. beim Besteigen einer Gondel

Marmorpalais (Radierung 1811)

Diese historisierende Darstellung zeigt die südliche Terrasse des Marmorpalais. Der sichtlich beleibte König Friedrich Wilhelm II. steigt, auf einen Stock gestützt, die Treppe hinab zu einer bereitstehenden Gondel. Er wird von einer Wache und zwei Hunden begleitet.

Quelle: Potsdam Museum

Copyright© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte & Michael Lüder ; Licence: CC BY-NC-SA

  • Titel: Das Marmorpalais von Nordosten mit Friedrich Wilhelm II. beim Besteigen einer Gondel
  • Zeit: 1811
  • Technik: Radierung
  • Vorlagenerstellung: Franz Ludwig Catel (1778-1856)
  • Druckplatte hergestellt: Peter Haas 1811

Ansicht von 1850

Blick von der gegenüberliegenden Seeseite

Eine sehr schöne Ansicht des Marmorpalais von der anderen Seite des Heiligen Sees. Der Standpunkt des Zeichners könnte sich in der Stichstraße des Mühlenweges befinden, welcher von der Seestraße in Richtung Heiliger See abzweigt.

Marmorpalais 1850
Das Marmorpalais

Im Vordergrund ist eine holländische Bockwindmühle zu sehen. Diese gibt es heutzutage natürlich nicht mehr. Am Rand des Heiligen Sees sind später herrliche Villen entlang der Seestraße entstanden.

Genau in der Mitte der Zeichnung ist das Marmorpalais zu sehen. Links hinter dem Marmorpalais erkennt man das sich im Bau befindliche Belvedere auf dem Pfingstberg.

Ganz rechts im Bild ist noch das Grüne Haus sichtbar.

Copyright Informationen:

© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte & Michael Lüder ; Licence: CC BY-NC-SA

  • Titel: Das Marmorpalais
  • Material/Technik: Chromolithographie
  • Künstler: František Xaver Sandmann (1805-1856)
  • Entstehungszeit: 1850

Auszug aus einer alten Reisebeschreibung (1850)

Ja, auch im 19. Jahrhundert wurden schon Reisebeschreibungen verkauft.


Münchener DigitalisierungsZentrum (MDZ)
Neuester und vollständigster Wegweiser durch Berlin für Fremde und Einheimische : Im Anhange: d. neueste, alphabet. geordnete Wegweiser Potsdam u. seine Umgebungen
https://rightsstatements.org/page/NoC-NC/1.0/?language=de

Umgebung

Was sollten Sie sich noch anschauen?

Neuer Garten

Das Marmorpalais liegt inmitten des Neuen Garten von Potsdam. So lohnt sich ein Spaziergang durch den Neuen Garten, wo noch weitere Sehenswürdigkeiten warten:

  • Grünes Haus
  • Maurischer Tempel (den gab es einmal, wurde allerdings schon vor langer Zeit wegen Baufälligkeit abgerissen)
  • Muschelgrotte
  • Meierei (hier kann mann Pause machen und speisen)
  • Schloss Cecilienhof
  • Pyramide (ehemaliger Eiskeller)
  • Gotische Bibliothek

Bewertung

Sehenswürdigkeit:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Geschichte:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Architektur:4 out of 5 stars (4,0 / 5)

Lage

Brandenburg Burg Rabenstein

Die Burg Rabenstein befindet sich in der Nähe von Klein Marzehns im Land Brandenburg. Die hochmittelalterliche Burg ist ca. 750 Jahre alt und liegt unweit des Ortes Raben im Fläming.

Burg Rabenstein (Fläming)

Der Bergfried ist schon von weitem sichtbar. Ein weiteres auffälliges Gebäude außerhalb des Burghofes ist die Scheune mit einer sehr auffälligen Dachkonstruktion.

Das historische Bild

Foto: ca. 1903-1907
Otto Stiehl (1860-1940)
Burg Rabenstein, Rabenstein

Ansichten (aus: Skizzen- und Fotoalbum 28) Foto auf Papier 24,4 x 17,8 cm
TU Berlin Architekturmuseum, Inv. Nr. 57213,013

Das historische Buch

Reisebeschreibung für Fahrradfahrer 1898

1898 ist schon eine Reisebeschreibung für Fahrradfahrer!!! erschienen. Die Route führte von Berlin über Potsdam, Wiesenburg bis nach Coswig.

Unter anderem wurde Station auf der Burg Rabenstein gemacht. Aber schauen und lesen Sie selbst:

… Ist auch der Weg nach dem Rabenstein ein ganz elender, so verdient die Feste doch die Beachtung aller Wanderfreunde.
Zuverlässige, auf Urkunden gestützte Nachrichten fehlen, aber man nimmt allgemein das Jahr 1237 als Erbauungsjahr an. Der etwa 25 Meter hohe, runde Wartturm, der Bergfried — ragt frei und stolz über Alles empor. Er hat einen Durchmesser von etwa 14 Metern und ist aus vier
eckig behauenen Feldsteinen hergestellt. Seine Mauern sind am Fusse 4 Meter dick und verjüngen sich nach oben bis zu 2 Metern.

Auf einer schmalen Holztreppe und im obersten Stock auf einer Holzleiter gelangen wir auf die Höhe des Turmes, die einen weiten Ausblick auf den Fläming und die umliegenden Ortschaften gewährt. Früher war der Turm oben mit einer Brüstung versehen, die verfallen ist.

Unter uns liegt die Burg und ihr von fast dreissig Fuss hohen Mauern begrenzter Schlosshof, dahinter der sich jäh
hinabsenkende Garten mit dem alten und tiefen, aber wasserlosen Brunnen, beschattet von stolzwipfeligen Buchen und
Eichen. Und nun die Fernsicht ! Das breite, weite Gelände mit seinen Hügelwellen und schluchtartigen Einsenkungen,
verworren durcheinander ziehend, wie eine vom Winde erregte Seefläche; das ärmliche Dorf Raben mit seinem…

nach Wörlitz : über Wannsee, Potsdam, Belitz, Brück, Belzig, Wiesenburg, Coswig; Berlin: Verlag von Max Rockenstein, [1898]

Umgebung

Nicht weit von der Burg entfernt, befindet sich der Ort Raben. In Raben befindet sich das Gasthaus Hemmerling welches schon seit 1736 im Familienbesitz ist.

Hier lohnt sich eine Einkehr nicht nur wegen des guten Esens sondern auch weil dieses Gasthaus schon sehr alt ist.

Unweit der Kirche in Raben finden wir das Gasthaus Hemmerling. Es gehört zu den ältesten Gastwirtschaften des Hohen Flämings, und die Wirtsleute können auf einen stolzen Stammbaum verweisen, der bis in die Zeit des sächsischen Kurfürsten und Königs von Polen August II. zurückführt.

Damals diente Johann Christian Hemmerling als kursächsischer Trabant auf Burg Rabenstein. Für seinen langjährigen Dienst entlohnte ihn der Kurfürst im Jahre 1736 mit dem erblichen Krugrecht des kursächsischen Dorfes Raben.

Quelle: Vorspann der Speisekarte des Gasthauses (2020)

Wanderempfehlung

Laufen Sie doch von der Burg Rabenstein zur Millionenbrücke durch die wunderschöne Landschaft des Flämings.

Ausflüge in die nähere Umgebung

Das Schloss Wiesenburg oder die Burg Eisenhardt in Bad Belzig können Sie bequem in weniger als 1/2 h mit dem Auto erreichen.

Bewertung

Natur:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Geschichte:3 out of 5 stars (3,0 / 5)
Architektur:3 out of 5 stars (3,0 / 5)

Lage

Brandenburg Klein Marzehns Millionenbrücke

Die Millionenbrücke (Hagenbrücke) bei Klein Marzehns ist eine Autobahnbrücke welche aus vielen Backsteinen erbaut wurde. Die Brücke wurde 1936 im Zuge des Baus der Reichsautobahn 66 durch den Fläming erbaut.

Klein Marzehns - Millionenbrücke (A9)

Die Reichsautobahn 66 wurde vom Berliner Ring aus Richtung Halle/Leipzig 1938 fertig gestellt. Heute wird die Autobahn als Autobahn 9 (A9) bezeichnet und führt weiter Richtung München. Im Rahmen dieses Baues mussten mehrere kleinere Täler im Fläming überwunden werden. So entstand 1936 die Millionenbrücke (Hagenbrücke).

Klein Marzehns - Millionenbrücke (A9)

Die Brücke wurde vor einigen Jahren aufwendig restauriert. Auf der östlichen Seite (Fahrtrichung Berlin) wurde eine moderne Betonbrücke auf Pfeilern errichtet. Somit stehen hier alte und neue Brückenkonstruktion (Backstein und Beton) direkt nebeneinander.

Warum die Brücke Millionenbrücke genannt wird?

Hierzu gibt es verschiedene Deutungen. Einerseits sind hier unheimlich viele Backsteine verbaut worden (vielleicht mehr als eine Million Backsteine), andererseits kann das auch ein Bezug auf die Baukosten haben. Man spricht hier von mehr als einer Million Reichsmark, welche der Bau gekostet hat.

Spaziergang von der Burg Rabenstein zur Millionenbrücke

Auf alle Fälle lohnt sich ein Spaziergang von der Burg Rabenstein aus durch das schöne hügelige Gelände des Flämings. Es geht in einem leichtem bergauf und bergab über Feldwege bis zur Autobahnbrücke.


Der Weg ist gut ausgeschildert und Sie kommen z.B. am „Großen Brachwitz“ vorbei. Hier steht ein großes Hinweisschild und es wartet sogar ein Gipfelbuch auf einen neuen Eintrag.

Viele Einträge sind noch nicht drin. Sie können ruhig in den Einträgen der letzten Jahre blättern. In dem Gipfelbuch von Anfang 2020 waren z.B. noch Einträge aus dem Jahr 2019 zu finden.

Lohnende Ziele in der Umgebung

In unmittelbarer Umgebung der Millionenbrücke befindet sich die mehr 750 Jahre alte Burg Rabenstein. Im südlichen Brandenburg lohnt es sich ebenfalls einen Ausflug zum Schloss Wiesenburg zu unternehmen.

Etwas weiter in nördlicher Richtung warten die Burg Eisenhardt in Bad Belzig oder auch das Kloster Zinna in der Nähe von Jüterbog auf einen Besuch.

Bewertung

Natur:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Geschichte:3 out of 5 stars (3,0 / 5)
Architektur:3 out of 5 stars (3,0 / 5)

Lage