Bundesland Sachsen
Der Lilienstein in der Sächsischen Schweiz ist ein markanter Tafelberg hoch über dem Elbtal. Von oben hat man eine phantastische Sicht auf das gesamte Elbsandsteingebirge.
Was für ein toller Aussichtspunkt!
Oben angekommen, erwartet Sie ein beeindruckender Ausblick in alle Richtungen.
Der herrliche Blick von oben umfasst: die Elbe, dahinter das Gebiet der Steine. Felder, Hügel und immer wieder Felsgruppen aus Sandstein prägen die Landschaft.
Wenn Sie genau hinschauen, können Sie die Eisenbahnstrecke parallel zur Elbe entdecken. Auf der Eisenbahntrasse verläuft seit 1850/51 der Zugverkehr aus Richtung Dresden nach Tschechien, Österreich und Ungarn.
Was kann ich mir oben anschauen?
Mehrere Gedenksäulen erinnern an die verschiedenen Epochen dieses Landstrichs. Eine Säule gedenkt der Besteigung des sächsischen Königs bereits 1708 (siehe unten), eine andere ist dem Adelsgeschlecht der Wettiner gewidmet.
Die Wettiner
So wurde die Wettinsäule 1889 vom Gebirgsverein eingeweiht. Die Wettiner sind ein uraltes Adelsgeschlecht, dessen Nachkommen z.B. in Sachsen, aber auch in vielen anderen Ländern Europas auf dem Thron saßen.
Frühe Besiedlung und Nutzung
Die Reste eines Trigonometrischen Punktes oder auch alte Burgreste auf dem Lilienstein zeugen von einer frühen Besiedlung und damit von der Bedeutung in früheren Jahrhunderten.
Wie gelange ich hinauf? – Aufstiege
Der Lilienstein wurde schon sehr zeitig bestiegen bzw. begehbar gemacht.
Es gibt mehrere Möglichkeiten den Lilienstein zu ersteigen.
Südaufstieg
Nordaufstieg
Der Südaufstieg – August der Starke auf dem Lilienstein
Anlässlich der Besteigung des Tafelberges durch August des Starken im Jahre 1708 wurde ein Obelisk errichtet. Die Überlieferung sagt, dass der heutige Südaufstieg extra für ihn angelegt wurde.
Die meisten Wanderer kommen im Elbtal mit dem Zug aus Dresden (S1) in Königstein an und setzen dann mit der Fähre auf die andere Elbseite über. Hier gelangen Sie über einen kurzen steilen Aufstieg zur Ebenheit, um dann dem Lilienstein in voller Pracht entgegenzulaufen und nochmals kurz und knackig über Eisenleitern aufzusteigen.
Der Nordaufstieg
Kommen Sie aus Richtung Rathen oder von Waltersdorf, so empfiehlt sich der Nordaufstieg.
Früher war alles anders – Übernachtung und Aussichtsturm
Ehemaliger Aussichtsturm auf dem Lilienstein (ca. 1886 bis ca. 1936)
Ja, es gab mal einen hölzernen Aussichtsturm neben dem Gasthaus. Hier konnte man für 10 Pfennige aufsteigen.
© SLUB / Deutsche Fotothek
Beschreibung von 1890
Schon 1890 ist von einem neu erbauten Gasthaus die Rede. Auch Übernachtungen wurden angeboten. Zu dieser Zeit begann die touristische Erschließung des Elbsandsteingebirges. Der Aussichtsturm existiert heute leider nicht mehr.
Panorama vom Lilienstein, Krone der sächsischen Schweiz. 1890,
SLUB Dresden,
https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/12704/1/#
(Public Domain Mark 1.0)
PURL http://digital.slub-dresden.de/id27928098X
Vergleich der Aussicht – Heute und vor hundert Jahren
Schon 1890 erschienen Beschreibungen von touristischen Sehenswürdigkeiten und mit Ihnen tolle Übersichtspläne von der Landschaft.
Vergleichen Sie selbst. Die Bergspitzen haben sich nicht geändert, auffällig sind die deutlich größeren Ortschaften.
Vergleich der Jahre 2020 und Jahr 1890
SLUB Dresden,
https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/12704/1/#
(Public Domain Mark 1.0)
PURL http://digital.slub-dresden.de/id27928098X
Geschichte – Rolle des Liliensteins im siebenjährigen Krieg
1756 begann der Siebenjährige Krieg. Die Preußen marschierten in Sachsen ein. Mehrere tausend Sachsen wurden gefangen genommen und vor dem Lilienstein auf der Ebenheit im Oktober 1756 arrestiert. Später wurden die Gefangenen dann in preußische Dienste gepresst, aber viele Soldaten desertierten auch.
Quelle: Wikipedia, Siebenjähriger Krieg
© SLUB / Deutsche Fotothek
Auf dem Plan, welcher die militärische Lage 1756 zeigt, kann man folgendes erkennen:
Darstellung auf der Karte | Was ist dargestellt? | Besonderheit |
---|---|---|
leicht grünlich eingefärbt | die Elbe fließt in einer Schleife von Osten nach Norden | Brücke für die Truppen erkennbar nördlich der Festung Königstein |
bräunliche rundliche Felsgebilde | Nördlich der Elbe: Lilienstein Südlich der Elbe: Festung Königstein | |
rötliche Rechtecke | sächsische Truppen | eingekesselt auf der Ebenheit vor dem Lilienstein |
bläuliche Rechtecke | preussische Truppen | nördlich des Liliensteins gut zu erkennen |
Fazit
Der Lilienstein ist ein tolles Ausflugsziel mit ganz viel Geschichte.
Umgebung
Einige weitere lohnende Ziele in der näheren Umgebung:
- Schrammsteine
- Festung Königstein
- Bastei
Bewertung
Ausflugsziel: | (5,0 / 5) |
Natur: | (4,5 / 5) |
Felsen: | (4,0 / 5) |