Die Millionenbrücke (Hagenbrücke) bei Klein Marzehns ist eine Autobahnbrücke welche aus vielen Backsteinen erbaut wurde. Die Brücke wurde 1936 im Zuge des Baus der Reichsautobahn 66 durch den Fläming erbaut.
Die Reichsautobahn 66 wurde vom Berliner Ring aus Richtung Halle/Leipzig 1938 fertig gestellt. Heute wird die Autobahn als Autobahn 9 (A9) bezeichnet und führt weiter Richtung München. Im Rahmen dieses Baues mussten mehrere kleinere Täler im Fläming überwunden werden. So entstand 1936 die Millionenbrücke (Hagenbrücke).
Die Brücke wurde vor einigen Jahren aufwendig restauriert. Auf der östlichen Seite (Fahrtrichung Berlin) wurde eine moderne Betonbrücke auf Pfeilern errichtet. Somit stehen hier alte und neue Brückenkonstruktion (Backstein und Beton) direkt nebeneinander.
Warum die Brücke Millionenbrücke genannt wird?
Hierzu gibt es verschiedene Deutungen. Einerseits sind hier unheimlich viele Backsteine verbaut worden (vielleicht mehr als eine Million Backsteine), andererseits kann das auch ein Bezug auf die Baukosten haben. Man spricht hier von mehr als einer Million Reichsmark, welche der Bau gekostet hat.
Spaziergang von der Burg Rabenstein zur Millionenbrücke
Auf alle Fälle lohnt sich ein Spaziergang von der Burg Rabenstein aus durch das schöne hügelige Gelände des Flämings. Es geht in einem leichtem bergauf und bergab über Feldwege bis zur Autobahnbrücke.
Der Weg ist gut ausgeschildert und Sie kommen z.B. am „Großen Brachwitz“ vorbei. Hier steht ein großes Hinweisschild und es wartet sogar ein Gipfelbuch auf einen neuen Eintrag.
Viele Einträge sind noch nicht drin. Sie können ruhig in den Einträgen der letzten Jahre blättern. In dem Gipfelbuch von Anfang 2020 waren z.B. noch Einträge aus dem Jahr 2019 zu finden.
Lohnende Ziele in der Umgebung
In unmittelbarer Umgebung der Millionenbrücke befindet sich die mehr 750 Jahre alte Burg Rabenstein. Im südlichen Brandenburg lohnt es sich ebenfalls einen Ausflug zum Schloss Wiesenburg zu unternehmen.
Etwas weiter in nördlicher Richtung warten die Burg Eisenhardt in Bad Belzig oder auch das Kloster Zinna in der Nähe von Jüterbog auf einen Besuch.
Die Gotische Bibliothek ist gar keine Bibliothek mehr. Es ist ein Bauwerk am Rande des Heiligen Sees am Eingang zum Neuen Garten gelegen. Für Potsdamer Verhältnisse ist das Bauwerk schon ziemlich alt. Die Gotische Bibliothek wurde 1794 fertig gestellt.
Gothische Bibliothek (2009)
Wie kommen Sie hin?
Kommt man von der Stadtseite her, erreicht man am Ende der Kurfürstenstraße die viel befahrene Kreuzung mit der Behlertstraße. Genau dahinter befindet sich ein Eingang zum Neuen Garten. Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zu Gotischen Bibliothek am Rande des Heiligen Sees.
Gotische Bibliothek (2011)
Neuer Garten (2011)
Was können Sie erwarten?
Die Gotische Bibliothek ist ein schon etwas windschiefes Bauwerk, welches stark zu einer Seite geneigt ist. Jedoch ist es wieder wunderschön saniert worden. Der Aufstieg auf die obere Etage ist versperrt aber auch von unten können Sie Ihren Blick über den herrlichen See schweifen lassen.
Gotische Bibliothek, Heiliger See und Marmorpalais (2009/2010)
Bei dieser Szene mit der 1792 bis 1794 nach Plänen von Carl Gotthard Langhans (1732-1808) errichteten Gotischen Bibliothek im Vordergrund ist es nicht ganz eindeutig, ob es sich hier um Tag oder Nacht handelt. Die Wolken im Hintergrund rechts scheinen dem Tag anzugehören. Die vor dem dunklen Himmel schwebenden Wolken links suggerieren mit ihren Lichtkanten eher eine romantische Vollmondnacht. Dieser Eindruck wird von den starken Schlagschatten des Paares im Vordergrund noch verstärkt. Der Künstler bediente sich hier der Aquatinta-Technik oder Tuschätzung, bei der sich besonders gut Grauabstufungen mit malerischen Effekten herstellen lassen. Wie man auch an diesem Beispiel erkennt, ähneln Werke in dieser Technik lavierten Tuschezeichnungen. Daher stammt auch der Name, der sich aus „Aqua“ (lat. für Wasser) und „tinta“ (ital. für „gefärbt“) zusammensetzt. [Thomas Sander].
Es lohnt sich weiter durch den Neuen Garten zu gehen. Hier warten noch tolle Ausblicke auf den Heiligen See aber auch viele weitere Sehenswürdigkeiten. So folgen am linken Ufer das Marmorpalais mit als Tempel angelegten Nebengebäude, welches als Küche diente.
Marmorpalais
Küche des Marmorpalais
Am Heiligen See
Es folgt die Pyramide oder auch die Orangerie. Am Ende des Heiligen Sees liegt das Grüne Haus, welches ab 1816 einige Zeit als Dienstsitz von Lenné diente.
Pyramide
Grünes Haus
Am Heiligen See
Im Neuen Garten ist aber auch noch ein weiteres berühmtes Gebäude zu finden. Das Schloss Cecilienhof in welchem 1945 die Potsdamer Konferenz stattfand. Hier trafen sich der amerikanische Präsident Harry S. Truman, die britischen Premierminister Winston Churchill bzw. Clement Attlee und der sowjetische Staatschef Joseph Stalin. Hier wurde über die Nachkriegsordnung von Deutschland verhandelt.
Das Neue Palais ist ein großes Schloss in Potsdam und gehört zu dem Ensemble von Sanssouci. Es befindet sich am westlichen Ende der fast 2 km langen Hauptallee vom Park Sanssouci. Das Neue Palais wurde 1769 fertiggestellt.
Das Neue Palais war ein typisches Sommerschloss. Hier hielt sich der König nur wenige Tage im Jahr auf.
Es werden Führungen durch einige Räume vom Neuen Palais angeboten.
Der Muschelsaal ist beeindruckend, denn hier wurden unterschiedlichste Muscheln und zahlreiche Edelsteine als Wandschmuck eingesetzt.
Leider befinden sich nur noch wenige Möbel im Schloss, daher wirken etliche Räume etwas „leer“. Der Rückkauf von Möbeln aus dieser Zeit vom Kunstmarkt ist wohl eine teuere Angelegenheit. Die Stiftung preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg hat wahrscheinlich schon mit der Instanthaltung der von Ihr betreuten Schlösser und Objekte genug Ausgaben.
Panoramabild mit Communs und Neuem Palais (Blick aus Richtung Süden)
Wenn man auf der Westseite aus dem Schloss schaut, sieht man die herrlichen Nebengebäude mit den geschwungenen Treppen. Die Wirtschaftsgebäude sind über den Kolonnadenbogen miteinander verbunden. Das Triumphtor in der Mitte vereint das Ensemble.
In einem Nebengebäude war die königliche Küche untergebracht. Die Speisen wurden über den Hof getragen. Später wurde ein Gang unter dem Platz angelegt, damit die Speisen noch „warm“ in das Schloss gelangten.
Beachtenswert ist das Badezimmer der Königin. Schon vor mehr als 100 Jahren gab es hier eine Badewanne. Gleich daneben befinden sich an der Wand etliche übereinander angeordnete Klingeln um unterschiedlichste Dienerschaft herbeizurufen (Garderobenfrau…).
Ja, die ersten elektrisch betriebenen Anlagen wurden hier vor etwas mehr als 100 Jahren eingebaut.
Auszug aus einem alten Buch von 1798
Hofstaat der Königin (aus dem Buch von 1798)
Dienerschaft Ihro Majestät der regierenden Königin.
Ober-Hofmeisterin…
Hof-Damen…
Kammerherr…
Leibpagen…
Kammerfrauen…
Kammerdiener…
Adress-Kalender der Königlich Preußischen Haupt- und Residenz-Städte… 1798
Adress-Kalender der Königlich Preußischen Haupt- und Residenzstädte Berlin und Potsdam 1786
Quelle
Adress-Kalender der Königlich Preußischen Haupt- und Residenz-Städte Berlin und Potsdam, besonders der daselbst befindlichen hohen und niederen Collegien, Instanzien und Expeditionen : auf das Jahr …
Verlagsort: Berlin | Erscheinungsjahr: 1798 | Verlag: Unger Signatur: Bor. 7 dm-1798
Titel: Potsdam-Sanssouci: Neues Palais und Schlosstheater von Südosten
Material/Technik: Radierung in Braun auf Kupferdruckpapier
Zeichner: unbekannt
Wann: ca. 1925
Umgebung
Einige Meter westlich des Neuen Palais befinden sich die Communs, dementsprechend könnten Sie einen kleinen Bummel über den ehemaligen Exerzier-Platz machen.
Vorschlag für eine kleine Wanderung
Machen Sie einen Spaziergang, es lohnen sich verschiedene Ziele auch außerhalb des Parkes Sanssouci.
In nördlicher Richtung, unweit des Neuen Palais befindet sich das Schloss Lindstedt.
Das Schloss Wiesenburg ist ein schönes Schloss mit einer weitläufigen Parkanlage. Bereits im 12. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine mittelalterliche Burg.
Schloss Wiesenburg (2020)
Warum sollten sich dieses Schloss unbedingt mal ansehen?
Es ist eine relativ große Schlossanlage für solch einen kleinen Ort.
Die ersten Bebauungen an dieser Stelle reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück.
Der 48 m hohe Bergfried ist aus dem 13. Jahrhundert. Eine Besteigung ist möglich.
Das Torhaus mit Tordurchfahrt und reichlich Verzierungen stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Die große Parkanlage mit Teichen vor dem Schloss lädt zum spazieren ein.
„geschichte-zum-anfassen.de“ – Extra Informationen
Dieser Landstrich gehörte einmal zu Sachsen. Und so war im 18. Jahrhundert ein kurfürstlich-sächsische Kammerjunker Besitzer dieses Schlosses.
1944 residierte hier das Oberkomando des Heeres für mehrere Wochen.
Bis 1992 wurde das Gebäude von einer Schule genutzt. Hierzu wurde auch der Rittersaal umfunktioniert und diente als Duschraum.
Anfang der 2000er Jahre wurde das Schloss wieder privatisiert und restauriert. Heute beherbergt das Schloss zahlreiche Wohnungen und Büros.
Sie können am Schlosspark mit dem Auto parken. Der Parkplatz befindet sich gleich neben einem bunten Schulgebäude.
Durch den Park kommt man an mehreren Teichen vorbei, linker Hand ist das Schloss schon zu sehen. Eine Besonderheit bilden die unterschiedlichsten Bäume, welche auch oft beschriftet wurden. Sie gelangen an einem Steintisch vorbei über mehrere kleine Holzbrücken bis in den kunstvoll angelegten Garten vor dem Schloss.
Zwei Treppen führen am Schloss hinauf zu einer schönen Terrasse. Der direkte Zugang zum Schloss ist nun abgesperrt aber auch von hier hat man eine schöne Aussicht auf die weitläufige Parkanlage.
Ausblick von der Terrasse
Um zum Schloss zu gelangen geht man ein wenig rechts um das Schloss herum und gelangt über eine kleine Brücke durch ein wunderschönes Torhaus in den Schlosshof.
Torhaus und Bergfried
Rechter Hand ist der guterhaltene Bergfried und in der Mitte des Schlossplatzes der Schlossbrunnen.
Geht man durch dieses Tor wieder hinaus und hält sich gleich nach links erreicht man nach ein paar Schritten das kleine Parkcafé.
Sie haben aber ebenso die Möglichkeit in der Schlossschenke an der Schlossbrücke Rast zu machen.
Der Rückweg erfolgt wieder durch den Park zurück zum Auto.
Umgebung
Burg Eisenhardt in Bad Belzig
Burg Ziesar
Hagelberg (200 m – eine der höchsten Erhebungen Brandenburgs)
Burg Rabenstein
Bewertung
Sehenswürdigkeit:
(3,0 / 5)
Geschichte:
(3,5 / 5)
Architektur:
(3,0 / 5)
Lage
Wiesenburg/Mark liegt etwas abseits der größeren Städte im Süden von Brandenburg. Der Ort ist mitten im schönen Naturpark Hoher Fläming gelegen. Größere Orte in der näheren Umgebung sind Bad Belzig, Genthin, oder Dessau-Roßlau.
Kommt man von Süden oder Norden so können Sie Wiesenburg/Mark bequem von der A9 aus erreichen. Aus Richtung Westen kommend können Sie von der A2 die Abfahrt Ziesar nehmen.
Die Communs befinden sich westlich hinter dem Neuen Palais und bilden den Abschluss des Schlossparks von Sanssouci. Die repräsentativen Bauten mit weitläufigen geschwungen Treppen, Kolonnaden und Säulengängen wurden gemeinsam mit dem Neuen Palais errichtet.
Potsdam Communs (um 1900) Gontard Carl von (1731-1791), Communs, Potsdam: Ansicht. Foto auf Karton, 17,90 x 26,10 cm (inkl. Scanrand). Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin Inv. Nr. F 0505.
Diese repräsentativen Bauten wurden in den Jahren 1766 bis 1769 von Carl von Gontard errichtet.
Sie beherbergten die ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Neuen Palais. In einem der Häuser war die kaiserliche Küche untergebracht, wahrscheinlich aus Brandschutzgründen und wegen der Geruchsbelästigung.
Basis für den Vergleich mit den historischen Fotos
2020
Zu sehen ist das Triumphtor mit den seitlichen Kolonnaden. Erst 2008 bis 2014 erfolgte eine umfassende Sanierung. Heute kann man unter dem Triumphtor und unter den Kolonaden wieder spazieren gehen.
1990er Jahre
Das Foto ist in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden. Die Kolonnaden hatten noch Kriegsschäden und waren weiträumig abgesperrt und restaurierungsbedürftig. Oben auf dem Tor wachsen bereits kleine Bäume.
1900er Jahre
Das Foto stammt aus den Beständen des Architekturmuseums und ist leider ohne Zeitangabe.
Schätzung des Artikelautors: Foto vom Anfang der 1900er Jahre
Gontard Carl von (1731-1791), Communs, Potsdam: Portal mit Durchblick zum Neuen Palais. Lichtdruck (?), 24,40 x 17,30 cm (inkl. Scanrand). Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin Inv. Nr. F 0506.
Umgebung
Das Neue Palais befindet sich nur wenige Meter entfernt. Etwas weiter in nördlicher Richtung befindet sich das schöne Schloss Lindstedt.
Auch ein Abstecher in das Katharinenholz zu den gut erhaltenen kaiserlichen Schießanlagen ist lohnenswert (Geheimtipp).
Über die Teufelsbrücke und über das Belvedere am Klausberg gelangen Sie wieder zurück zum Neuen Palais.
Das ist wohl die älteste russisch-orthodoxe Kirche in Deutschland. Sie wurde 1829 erbaut. Am Entwurf der Kirche hat Karl Friedrich Schinkel mitgewirkt.
Am Rande der Russischen Kolonie Alexandrowka geht es ein Stück den Kapellenberg hinauf. Oben befindet sich ein Kleinod der Baukunst, die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Gedächtniskirche.
Auch heute noch gibt es eine kleine Gemeinde. Die Räumlichkeiten im Inneren der Russisch-Orthodoxen Kirche sind begrenzt und deshalb wird manchmal ein Lautsprecher heraus gestellt. So können Sie den russischen Klängen und dem Gottesdienst auch von außen lauschen.
Wissen Sie, wie die russisch-orthodoxe Gemeinde Ihre Feste feiert?
Um die Jahreswende herum finden in der Russisch-Orthodoxen Kirche zahlreiche Gottesdienste statt. Zu Ostern versammeln sich sich die Gläubigen der russisch-orthodoxen Gemeinde zu einer Andacht um Mitternacht. Mit Chorgesängen, Lesungen aus der Bibel und der Predigt dauert der Gottesdienst bis in die frühen Morgenstunden.
Die Russisch-Orthodoxe Kirche und Ihre Gemeinde
Die Gemeinde besteht aus vielen unterschiedlichen Nationalitäten. Meist besitzen Sie die deutsche Staatsbürgerschaft. So gibt es beispielsweise Ukrainer, Weißrussen, Kasachen, Georgier, Bulgaren, Rumänen und jüdische Orthodoxe aus Osteuropa.
Obwohl die Russisch-Orthodoxe Kirche klein ist, ist Sie sehr hübsch anzusehen. Zahlreiche Ikonen schmücken den Innenraum.
„geschichte-zum-anfassen.de“: Empfehlung für einen Spaziergang
Ein Spaziergang zu dieser Russisch-Orthodoxen Kirche lässt sich gut mit einem Besuch des Belvedere auf dem Pfingstberg verbinden. Am Pomonatempel geht es gleich hinab. Über den wunderschönen Weg durch den Pfingstbergpark geht es dann zum Neuen Garten. Hier warten Schloss Cecilienhof und das Marmorpalais auf eine Besichtigung.
Nach einer kurzen Pause können Sie durch die „Große Weinmeisterstraße“ wieder zurück gehen. Am besten laufen Sie zur Russischen Kolonie Alexandrowka unterhalb der Russisch-Orthodoxen Kirche. Hier kommen Sie an herrlichen Villen vorbei.
Das Potsdamer Stadtschloss steht mitten im Herzen von Potsdam unweit der Havel. Genau genommen ist es gar kein Schloss, sondern ein Neubau aus dem Jahre 2013, welcher nun den Brandenburger Landtag beherbergt. An dieser Stelle stand aber einmal über 200 Jahre ein Stadtschloss in ähnliche Proportionen, das den brandenburgischen Fürsten und Preußischen Königen als Residenz diente.
Die Veränderungen im Laufe der Zeit sieht man am besten auf Darstellungen/Fotos aus ähnlichen Blickwinkeln.
2020 – Blick von der Breiten Straße
2020 – Blick vom Lustgarten
2020 – Blick von Westen zum Alten Markt (rechts im Bild: Stadtschloss)
Und hier hat sich viel verändert. Dieses Schloss wurde im Laufe der Zeit mehrfach um- und ausgebaut, zerstört, abgerissen und wieder neu aufgebaut.
18. Jahrhundert
Das Stadtschloss wurde ursprünglich in den Jahren 1747 – 1750 nach Plänen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff gebaut. Es galt als ein Hauptwerk des Friderizianischen Rokoko.
In den letzten Tagen des 2. Weltkriegs wurde die Potsdamer Innenstadt stark zerstört. Britische Bomber flogen am 14. April 1945 massive Angriffe auf Potsdam und große Teile der Innenstadt wurden stark beschädigt bzw. brannten aus. Dabei wurde auch das Stadtschloss größtenteils zerstört.
Reste des Stadtschlosses waren zwar in Teilen eigentlich erhaltenswert, wurden dennoch 1959 abgerissen.
Auf einem Teil der Freifläche wurde 1989 der Bau des Hans Otto Theaters begonnen, das nach Abriss und Errichtung einer provisorischen Spielstätte (im Volksmund „Blechbüchse“) bis 2006 in Betrieb war.
21. Jahrhundert
2006 Alter Markt mit Theater Bau aus den 1990er Jahren
Das Brandenburger Landtagsgebäude am Ort des ehemaligen Stadtschlosses wurde 2013 fertig gestellt. Teile des Neubaus wurden durch Spenden finanziert. So wurde es erst durch eine private Großspende möglich, die Fassade in der ursprünglichen Art und Weise wieder zu errichten. Weitere Teile des Gebäudes (Fortunaportal, Fahnentreppe, …) wurden ebenfalls spendenfinanziert.
2021 – Das ’neue Stadtschloss‘ steht nun schon ein paar Jahre
So steht das Schloss heute wieder in alter Schönheit in Potsdams Mitte und bildet einen attraktive Sehenswürdigkeit mit historischer Vergangenheit bis hin zu August dem Starken und Napoleon.
Historisches zum Stadtschloss
2. bis 8. Juli 1702 – Friedrich IV. von Dänemark und August („der Starke“) von Polen und Sachsen hielten sich im Stadtschloss auf.
23. und 24. Oktober 1806 – Aufenthalt Napoleons im Schloss.
Die Glienicker Brücke ist eine hübsche Stahlbogenbrücke über die Havel aus dem Jahr 1907. Mitten auf der Brücke verläuft die Grenze zwischen Potsdam und Berlin. Zu Zeiten des kalten Krieges wurden hier Agenten ausgetauscht.
5 Gründe um sich die Glienicker Brücke anzusehen
Die Glienicker Brücke ist eine Brücke mit Geschichte, denn hier wurden Agenten ausgetauscht.
Die Brücke stellt einen Übergang über die Havel dar. Diese Brücke und die Kolonnaden als seitliche Begrenzung sind hübsch anzusehen.
Von der Glienicker Brücke aus haben Sie einen wunderschöner Blick auf das Babelsberger Schloss.
Genau auf der Mitte der Brücke treffen Berlin und Potsdam aufeinander.
Bei einer Fahrt mit einem Ausflugsboot können Sie einerseits Ihren Kaffee genießen und andererseits die Brücke und die herrliche Umgebung anschauen
Bridge of Spies
Kalter Krieg – Agentenaustausch
Auf dieser Brücke wurden zu Zeiten des kalten Krieges mehrfach Spione ausgetauscht. Ost-Spione gegen CIA-Agenten: 1985 fand hier der größte Agentenaustausch des Kalten Krieges statt.
Zu sehen ist „Berliner Vorstadt“ von Potsdam. Die Blickrichtung ist von Nord (unten) nach Süd. Links auf dem Bild ist die Glienicker Brücke zu erkennen.
ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Mittelholzer, Walter / LBS_MH02-17-0008 / Public Domain Mark
Kommentar vom Fotografen W. Mittelholzer :
Schönes Wetter, 672 km Berlin – Zürich, Flug zuerst sehr schön über Havelseen, später Regen und Gewitterböen
1976 – Militärische Zeremonie
Es gibt schon interessante zeitgeschichtliche Dokumente. Das folgende Foto zeigt Angehörige der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD), aufgenommen von einem amerikanischen Fotografen direkt auf der Mitte der Glienicker Brücke. Hier war die Schnittstelle zwischen Ost und West, DDR und Westberlin.
Militärische Zeremonie zur Überführung der sterblichen Überreste eines sowjetischen Soldaten, die beim U-Bahn-Bau in West-Berlin gefunden wurden, über die Glienicker Brücke zwischen West-Berlin und Potsdam: sowjetische Soldaten übernehmen den Sarg (1976)
Herkunft/Rechte: AlliiertenMuseum/U.S. Army Photograph [Public Domain Mark]
Das Bild wurde aufgenommen vom Babelsberger Park aus. Im Hintergrund ist die Glienicker Brücke zu sehen, im Vordergrund sind die Grenzanlagen der DDR sichtbar.
(de) Ufer Park Babelsberg / Babelsberger Enge mit Blickrichtung Glienicker Brücke – https://www.europeana.eu/portal/record/2064102/ Museu_ProvidedCHO_Stiftung_Preussische_Schl_sser_und_G_rten_Berlin_Brandenburg_280370.html. Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg – http://fotothek.spsg.de/detail/fotoViewerWeb?select_id=280370. CC BY-NC-SA – http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/deed.de
1989/1990 Maueröffnung
Die Glienicker Brücke wurde am 10. November 1989 für die DDR Bürger wieder geöffnet. Die beiden Fotos entstanden in dieser Zeit und dokumentieren die Ereignisse in schwarz/weiß sehr schön. Diese Fotografien wurden beim durchstöbern alter Fotos im Bestand von Freunden wieder entdeckt.
Maueröffnung Glienicker Brücke (1989/1990)Blick von der Glienicker Brücke Richtung Potsdam – Schwanenalle (1989/1990)
2017 – RBB Lauf
Alljährlich im April wird vom Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) ein Drittelmarathon durch die Stadt Potsdam ausgetragen. Start und Ziel ist an der Glienicker Brücke. Das ist ein großes Ereignis mit mehreren tausend Läufern aus aller Welt.
2020 im Vergleich zu 1934
Im unteren Bild befindet sich die Endhaltestelle der Straßenbahn weiter in Richtung Glienicker Brücke.
Blick von der Potsdamer Seite Richtung Glienicker Brücke (2020)Glienicker Brücke, Endhaltestelle der Straßenbahn in der Berliner Vorstadt
Aufgenommen am 28.9.1934
Spaziergang 1 – Neuer Garten und Umrundung des Heiligen Sees
Starten Sie an der Ostseite der Glienicker Brücke und gehen Sie die Schwanenalle entlang in nördlicher Richtung. Gleich links steht die Villa Schöningen, hier sind oft Kunstausstellungen. Etwas weiter kommt dann die Kaiserliche Matrosenstation Kongsnaes, welche erst 2019 wieder neu errichtet wurde.
Etwas weiter, über die Schwanenbrücke hinweg, gelangen Sie zum Heiligen See. Ein Stückchen weiter können Sie schon das grüne Haus im Neuen Garten erkennen. Hier können Sie sich für geradeaus entscheiden um zum Schloss Cecilienhof zu kommen oder Sie biegen nach links ab, um zum Marmorpalais zu gelangen.
Grünes Haus
Schloss Cecilienhof
Marmorpalais
Der Rückweg erfolgt über den selben Weg oder Sie laufen einfach am Marmorpalais weiter bis zur Gotischen Bibliothek am Südende des Heiligen Sees. Auf der anderen Seeseite geht es dann über die Manger- und Seestraße an herrlichen Villen vorbei zurück zur Glienicker Brücke.
Spaziergang 2 – Jagdschloss Glienicke und Schloss Glienicke
Starten Sie an der Glienicker Brücke auf der Berliner Seite. An der rechten Seite der Königstraße beginnt ein Parkgelände. Gehen Sie hinein und folgen dem Weg an der Havel entlang über eine kleine Brücke bis zum Jagdschloss Glienicke. Vom Havelufer aus haben Sie einen herrlichen Blick hinüber zum Park Babelsberg mit dem Schloss Babelsberg. Genießen Sie aber auch die schöne Silhouette von Potsdam.
Schloss Glienicke mit Garten
Jagdschloss Glienicke
Schloss Babelsberg von der Wasserseite gesehen
Park Babelsberg mit Flatowturm
Das Jagdschloss Glienicke erreichen Sie in wenigen Minuten. Dieses Jagdschloss wurde vom Großen Kurfürsten in Auftrag gegeben und hat eine mehr als 300 jährige Geschichte (Link zur Schautafel mit Parkübersicht).
Gehen Sie durch das Tor zur Königstraße zurück und gehen Sie zum Schloss Glienicke hinüber. Auch hier haben Sie die Möglichkeit durch die herrliche kleine Parkanlage zu gehen. Mehrere Löwen-Statuen und Fontänen lockern den Park auf. Auf dem Gelände ist auch eine kleines, feines Restaurant zu finden.
Zurück brauchen Sie nicht weit zu gehen. Die Glienicke Brücke ist nur einen Steinwurf entfernt.
Beelitz Heilstätten das sind teilweise verfallene, architektonisch schöne Gebäude mitten im Wald. Diese Anlage wurde als Tuberkulose-Heilanstalt erbaut aber die Gebäude stehen seit 1945 (1994) leer.
Ein Baumkronen-Pfad führt über ein teils verfallenes imposantes Gebäude.
Diese Anlage befindet sich westlich von Beelitz an der Autobahn A9. Die meisten Gebäude wurden Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet.
4 Gründe warum Sie das unbedingt gesehen haben sollten
Es gibt tolle original Architektur vom Anfang des 20. Jahrhunderts zu sehen.
Der wunderschöne Wald lohnt zu jeder Jahreszeit.
Vom Baumkronen-Pfad aus hat man prima Ausblicke bis nach Berlin und in den Fläming.
Über einem mehrstöckigen mit Bäumen bewachsenem Haus kann man gemütlich spazieren gehen.
Kennen Sie den Ort, an dem Natur, Architektur und Geschichte zusammentreffen?
Mitten im Wald wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eine Heil- und Lungenanstalt gebaut welche hauptsächlich der Genesung von Tuberkulose Kranken diente. In den Kriegsjahren des 2. Weltkriegs war hier eines der größten Lazarette. Über 60 moderne Häuser für die Kranken und das Pflegepersonal entstanden so bis in die 1930 er Jahre.
Selbst eine moderne Chirurgie mit 3 Operationssälen entstand hier.
In den letzten Kriegstagen wurden viele Gebäude schwer beschädigt. Teilweise wurden die Gebäude durch die „Sowjetischen Streitkräfte der Roten Armee“ noch bis 1994 nachgenutzt. In diesem Zustand stehen viele Gebäude heute noch im Wald.
Ein Pfad führt um die verlassenen Gebäude, auch werden Führungen durch einige Gebäude angeboten. Hierbei erhalten Sie einen Eindruck von der interessanten Architektur der damaligen Zeit.
Checkliste
Die seit vielen Jahren dem Verfall preisgegebenen Gebäude sind immer noch schön anzusehen.
Vor den Toren von Potsdam gelegen, kann man diesen Baumkronen-Pfad mit Ausichtsturm begehen.
Hier spüren Sie noch die Architektur der 1920 er und 1930 er Jahre.