Mitten in der Döberitzer Heide steht ein Obelisk aus Granit. Er ist mehr als 10 m hoch und wurde 1903 von Kaiser Wilhelm II. zum Gedenken an die Manöver der Truppen Friedrich des Großen errichtet. Schon 1753 wurden in der Döberitzer Heide Manöver mit 44.000 Mann abgehalten.
Kennen Sie das Denkmal in Dallgow-Döberitz?
Wir befinden uns westlich von Berlin im Havelland. Hier erstreckt sich südlich von Falkensee das Gebiet der Döberitzer Heide mit ca. 3500 ha. Im nördlichen Teil nahe Dallgow-Döberitz steht diese markante Säule aus Granit. Eingefasst mittels massiver Pfeiler, verbunden durch starke Ketten und mit Kanonenkugeln obenauf.
Obelisk für Preußische Geschichte
Durch den Obelisk wird an die ersten Manöver durch die Truppen Friedrich des Großen erinnert. Das Gebiet wurde bereits seit 1713 für militärische Übungen genutzt. Unter dem Alten Fritz begann dann um 1753 zur Entwicklung verschiedener Schlachtstellungen in großer Manöverstärke. Bekannt geworden ist die „schiefe Schlachtordnung“. Manche Historiker meinen, erst dadurch konnte Preußen in verschiedenen Kriegen Siege erringen und seine Macht ausbauen.
Fehlende Marmortafeln mit Inschriften
Das Denkmal steht etwas verloren und abseits in der Heide. Auch fehlen die Marmortafeln mit Beschriftungen des Denkmals. Die Inschriften können auf der Webseite des Natur- und Tourismusverein Döberitzer Heide e.V nachgelesen werden.
Wenn Sie es sich einmal aus der Nähe anschauen wollen, müssen Sie schon mal einen Blick auf die Karte werfen. Eigentlich ist es gar nicht so weit entfernt vom Havelpark an der B5, aber Sie müssen sich doch über Sandwege in das offene Gelände der Döberitzer Heide vorwagen.
Es liegt ca. 750m südlich und ist nur über mehrere Sandwege erreichbar.
Kyrillische Buchstaben und wilde Schießereien
Am Obelisk sind auch mehr als ein Vierteljahrhundert nach Abzug der russischen Truppen immer noch kyrillische Schriftzeichen sichtbar. Zahlreiche Einschusslöcher im Granit zeugen von „schlechter Treffsicherheit“ oder vielleicht auch wilden Schießereien auf dem Truppenübungsplatz.
Geschichte des Truppenübungsplatzes
Nutzung vor 1900
Die Geschichte des Truppenübungsplatzes geht weit zurück. Schon die Truppen Friedrich des Großen hielten hier schon im 18. Jahrhundert große Manöver ab. Eine weitere Nutzung erfolgte dann ab 1894. Flächen wurden hinzugekauft und anschließend wurde das Gebiet als großes Manövergelände für das Militär genutzt. Die Flächen in Berlin reichten wohl durch die fortschreitende Urbanisierung nicht mehr aus.
Nutzung ab 1900
Es folgte eine intensive Nutzung durch die preußischen Truppen und die Wehrmacht. Ab 1945 bis 1992 waren die russischen Streitkräfte hier stationiert.
Heutige Nutzung
Ein kleiner Teil des Geländes wird heute durch die Bundeswehr als Truppenübungsplatz weitergenutzt.
Eine vollständige Kampfmittelberäumung kommt aktuell nicht in Frage. Der Kernbereich wurde abgeriegelt und bildet heute ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet (Sielmann-Stiftung).
Bewertung
Ziel für Historiker: | (4,5 / 5) |
Natur: | (4,0 / 5) |
Einsamkeit: | (3,5 / 5) |